Hamburg. Feuerwehrvorführung mit ernstem Hintergrund. Wie man Gefahren in der Weihnachtszeit vorbeugt, was im Ernstfall zu tun ist.
- Präventionstermin der Feuerwehr Hamburg.
- Erst wurde statt des Weihnachtsbaums ein Sofa angezündet.
- Feuerwehr gibt viele Tipps für ein sicheres Weihnachtsfest.
Die Simulation „Zimmerbrand durch brennenden Weihnachtsbaum“ ging erst mal etwas schief, aber dann brannte am Ende doch, was brennen sollte. Weihnachten kann nun auch mit dem Segen der Feuerwehr Hamburg kommen.
Die Feuerwehr hatte Medienvertreter am Dienstagmittag zu einem Präventionstermin auf das Gelände der Feuerwehrakademie in Billbrook eingeladen. Um zu verdeutlichen, wie schnell ein Weihnachtsbaum (oder auch ein Adventskranz) Feuer fangen und das Mobiliar in Brand setzen kann, hatten die Feuerwehrleute in einem 20-Fuß-Container ein Wohnzimmer nachgebaut. Darin standen ein Tannenbaum und Mobiliar, alles mit Brandbeschleuniger getränkt.
Feuerwehr Hamburg – warum brennt bloß der Weihnachtsbaum nicht?
Doch statt den Baum – wie geplant – zu Demonstrationszwecken dann auch anzuzünden, zündeten sie – ziemlich ungeplant – erst einmal das Sofa in der Zimmerattrappe an. Sofort brannte das Zimmer lichterloh (samt Baum). Im zweiten Versuch mit einem neuen Baum wollte dann aber das Tannengrün nicht brennen. Lösung: Erneut kräftig Brandbeschleuniger draufgekippt, schließlich klappte es auch mit dem simulierten Baum-Brand. Das beim ersten Versuch abgefackelte Interieur stand da natürlich nicht mehr zur Verfügung.
Die kleinen Pannen bei der Präventions-Präsentation sollten aber nicht verdecken, dass reale Gefahren in der Weihnachtszeit lauern. So schön der Weihnachtsbaum verziert, so heimelig die Stube auch hergerichtet ist – steht Weihnachten vor der Tür, ist Vorsicht angeraten. Darauf weist die Feuerwehr deutlich hin.
Feuerwehr Hamburg warnt: Jedes Jahr Zehntausende Brände in der Weihnachtszeit
Denn jedes Jahr gibt es zur Advents- und Weihnachtszeit Zehntausende Brände, 2019 waren es in Deutschland mehr als 29.000, wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) erfasst hat. Das betrifft meist Adventskränze oder eben Weihnachtsbäume, die – auch ohne Brandbeschleuniger – ultraschnell Feuer fangen können.
Was daran liegt, dass der Wassergehalt der Tannen recht niedrig ist, da sie meist schon im Herbst gefällt werden. Ein zwei Meter großer Weihnachtsbaum enthält Hunderttausende Nadeln, und die enthalten wiederum ätherische Öle. Dazu kommt das Holz aus dem Zellstoff Zellulose. Alles zusammen sorgt für eine hohe Entzündlichkeit. Und je länger der Baum in der beheizten Wohnung steht, desto trockener wird er, desto schneller steht er im Extremfall in Flammen.
Sicherheit zu Weihnachten: Was tun?
- Fluchtweg sichern
Die Feuerwehr rät, Fluchtwege für den Fall der Fälle freizulassen. Damit man im schlimmsten Szenario schnell aus der Wohnung gelangt. Türen, Flur, Treppen, Fenster – da darf nichts im Weg stehen!
- Achtung bei Kerzen!
Kerzen nur dann abbrennen lassen, wenn sie unter Aufsicht stehen. Achten Sie darauf, dass die Kerzen genug Abstand zu brennbaren Dingen haben. Holz, Papier und Stoff, etwa Gardinen, sollten nicht in der Nähe stehen. Oder Sie verzichten komplett auf Kerzen aus Wachs und holen sich elektrische. Oder Sicherheitskerzen, die gehen von alleine aus, wenn der Docht am Boden ist.
- Steht wie eine Eins?
Genau, der Baum muss sicher und fest stehen. Und darf nur geschmückt werden mit Sachen, die nicht brennbar sind. Und wenn Sie keinen Feuerlöscher griffbereit im Haus haben, halten Sie ein Gefäß mit Wasser vor.
- Und wenn es doch brennt?
112 rufen, ruhig bleiben, nach draußen gehen, die anrückenden Feuerwehrleute einweisen.