Hamburg. Das Getränk soll künftig auch am Jungfernstieg anders heißen. Wie die Stadt das Thema beurteilt und was sie von Veranstaltern fordert.
- In der Rassismus-Debatte um das Getränk Lumumba hat sich die Stadt geäußert.
- Unterdessen hat ein weiterer Veranstalter eine Umbenennung angekündigt.
- In Betracht kommt auch die norddeutsche Bezeichnung „Tote Tante“
Nun ist die Debatte um das Wintergetränk Lumumba, das in Zusammenhang mit dem 1961 erschossenen afrikanischen Politiker Patrice Lumumba gebracht wird, endgültig in Hamburg angekommen. Nachdem es auf den Weihnachtsmärkten in Kiel und Frankfurt bereits unter anderem Namen angeboten wird und auch der Roncalli-Weihnachtsmarkt in Hamburg eine Umbenennung angekündigt hat, schalten sich jetzt auch die sieben Hamburger Bezirksämter ein.
Man rate den Betreibern zu einem „sensiblen Umgang“ mit dem Thema, sagte Jenifer Langhorst, Sprecherin des Bezirksamts Altona, dem Abendblatt am Donnerstag. Ein Verbot sei aber nicht geplant.
„Lumumba“ in Hamburg: Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg kündigt Änderung an
Unterdessen hat der Weihnachtsmarkt „Weißerzauber“ am Jungfernstieg ebenfalls mitgeteilt, keinen Lumumba mehr anbieten zu wollen. „Wir wissen, dass der Zusammenhang zwischen der Bezeichnung des Weihnachtsmarktgetränks und dem ermordeten kongolesischen Politiker Patrice Lumumba zumindest nicht eindeutig belegt ist“, so Sprecherin Britta Wilkens. „Gleichwohl ist es für uns aus tiefster Überzeugung wichtig, auch nur den Anschein von Rassismus auf unserem weltoffenen Weihnachtsmarkt, der von Menschen rund um den Globus frequentiert wird, zu vermeiden.“
Allerdings ließe sich das nicht mehr auf dem aktuellen Weihnachtsmarkt umsetzen. „Wir werden das für das kommende Jahr beim Druck unserer Schilder an den Glühweinständen berücksichtigen“, so die Sprecherin. Ob man das Heißgetränk dann einfach nur „Kakao mit Schuss“ oder norddeutsch – nach Föhrer Art – „Tote Tante“ nennen werde, stehe noch nicht fest.
„Lumumba“: Hamburg appelliert bei Bezeichnung an Weihnachtsmarkt-Veranstalter
Aus dem Bezirksamt Altona, das federführend für die sieben Bezirke spricht, heißt es: „In Hamburg ist die Diskussion um die Benennung des Getränkes ‚Lumumba‘ zur Kenntnis genommen worden. Ein entsprechendes Verbot, wie es bereits in anderen Städten diskutiert bzw. umgesetzt wird, gibt es vonseiten der Stadt Hamburg nicht.“
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Vielmehr sei es aus Sicht des Bezirksamtes Altona sinnvoll, wenn die Marktbetreiber und Marktbetreiberinnen einen sensiblen Umgang mit dem Begriff pflegten. „Hier wird an die eigene Verantwortung appelliert. Und wir begrüßen, dass erste Weihnachtsmarkt-Veranstalter die Empfehlung abgegeben haben, auf den Begriff ‚Lumumba‘ zu verzichten.“