Hamburg. Zwei Fahrgeschäfte und ein Laufgeschäft sind erstmals beim Hamburger Dom dabei. Das Abendblatt hat die Neuzugänge ausprobiert.

Der Winterdom 2024 auf dem Heiligengeistfeld ist bereits seit einigen Tagen geöffnet und lockt noch bis zum 8. Dezember Groß und Klein nach St. Pauli. Neu sind in diesem Jahr – neben vereinzelten Einlasskontrollen – auch drei Attraktionen. Doch lohnt sich ein Besuch der neuen Fahr- und Laufgeschäfte überhaupt? Abendblatt-Reporterin Mara Millfahrt war vor Ort und hat die Newcomer selbst getestet.

Das familiengeführte Laufhaus „Feueralarm – Fire & Rescue“ wird seit 2022 betrieben und steht zum ersten Mal auf dem Hamburger Dom. Schon von Weitem überzeugt es mit seinen verschiedenen Motiven – alles natürlich authentisch im Feuerwehr-Look. Für vier Euro tauche ich die nächsten Minuten in eine Reise durch das vierstöckige Las Vegas Fire Department ein.

Winterdom 2024 in Hamburg lockt mit neuen Fahrgeschäften – lohnt sich eine Fahrt?

Bereits die ersten Meter werden durch am Boden liegende Reifen erschwert, danach folgt ein drehender Tunnel, bei dem ich direkt die Gelegenheit nutze und für ein Erinnerungsfoto posiere. Über Wackel- und Drehplatten geht es weiter in Richtung „bewegende Treppe“. Doch Vorsicht: Hier besteht besonders für große Menschen eine Kopfstoßgefahr, wie ich bei einem anderen Kunden selbst miterlebe.

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Das Laufhaus „Feueralarm – Fire & Rescue“ ist erstmals auf dem Hamburger Dom dabei. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Oben angekommen warten verschiedene bunte, von der Decke hängende Elemente auf mich. Durch Farben und Wandbemalung wird man ständig an das Feuerwehr-Motto der Attraktion erinnert. Mit jedem Stockwerk steigt auch die Qualität der Aussicht – ein wirklich netter Nebeneffekt des Laufgeschäfts.

Neues Laufgeschäft auf dem Hamburger Dom besonders für Kinder geeignet

Weiter auf meinem Weg erschweren mir noch verschiedene Hindernisse wie Rollbahnen, Wackelböden oder auch von der Decke hängende Feuerwehrschläuche den Durchgang, bis ich es dann endlich ganz nach oben geschafft habe. Wer dort ankommt, darf auf dem Weg wieder hinunter entweder die Rutsche oder die Treppe benutzen. Das Tempo kann jeder selbst bestimmen, wobei ich in der Rutsche aufgrund meiner Größe sowieso eher langsam vorankomme.

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Praktikantin Mara Millfahrt hat das neue Laufgeschäft „Feueralarm – Fire & Rescue“ auf dem Hamburger Dom getestet. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Für die Attraktion würde ich fünf bis zehn Minuten einplanen, je nachdem wie voll es ist – und wie viel Spaß man hat. Kinder, auch ohne Feuerwehrinteresse, kommen bei dieser Attraktion bestimmt auf ihre Kosten. Erwachsene und größere Personen sollten beachten, dass es zwischendurch mal enger werden kann.

Hamburger Dom: Fahrgeschäft Polyp lockt mit Familienrabatt

Weil ich jetzt durchaus etwas Action vertragen kann, geht es weiter zum Polyp. Von außen erkenne ich bei genauerem Hinsehen zwar, dass das Fahrgeschäft an sich schon etwas älter ist, trotzdem überzeugt es mich mit seiner Fassade in Blau- und Orangetönen sowie den modernen Lichteffekten. Als Einzelperson zahle ich 4,50 Euro, drei Fahrchips gibt es für zwölf statt 13,50 Euro – ein netter Anreiz, um als Familie zu fahren.

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Auch neu auf dem Winterdom dabei: der krakenähnliche Polyp. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Ich habe freie Sitzplatzwahl und nehme in einem der Wagen Platz. Notiz an mich: Bei „Hamburger Schietwetter“ lieber Taschentücher mit auf den Dom nehmen, um den Wagensitz vorher trocknen zu können. Die Fahrt beginnt langsam und die an einem Arm hängenden Gondeln werden nun immer schneller in vier verschiedene Richtungen gedreht.

Für Kinder kann das Tempo auf dem neuen Fahrgeschäft gedrosselt werden

Es geht hoch und runter, die Gondel dreht sich rechts- und linksherum, sodass man schnell die Orientierung verliert – eine ganz schön actionreiche Fahrt, die mich mehr als nur einmal zum Lachen bringt. Wer es nicht so rasant mag, kann am Nachmittag auch mit gedrosselter Geschwindigkeit fahren. So können das Fahrgeschäft problemlos auch Kinder oder ängstlichere Menschen nutzen.

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Praktikantin Mara Millfahrt brauchte nach der Fahrt mit dem Polypen erst mal eine Pause. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Nach etwa fünf Minuten endet die Fahrt, und das ist dann auch gut so. Wer sich für dieses Fahrgeschäft entscheidet, sollte auf jeden Fall schwindelfrei sein und mit einem ordentlichen Adrenalinkick rechnen. Ich brauche erst mal eine kurze Pause.

Playball ähnelt dem Klassiker Breakdancer – und überzeugt mit Action

Nach einigen Minuten bin ich bereit für die letzte der drei neuen Attraktionen: den Playball. Dieser ähnelt dem Breakdancer. Er ist sehr bunt gestaltet, jeder Wagen hat hier eine andere Farbe und ist im Dunkeln beleuchtet. Die Kassiererin drückt mir nach dem Bezahlen von fünf Euro meinen Fahrchip in die Hand. Danach werde ich zu einer roten Gondel gebeten, welche vorher netterweise noch trockengewischt wird.

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Das neue Fahrgeschäft Playball auf dem Winterdom ist der klare Favorit für Abendblatt-Praktikantin Mara Millfahrt. © FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

So kann ich mich entspannt an die Kopf- und Rückenstütze anlehnen. Die Fahrt ist dann aber alles andere als entspannt: Während die Platte sich ungefähr drei Minuten lang in eine Richtung dreht, in die Höhe steigt und sich bis zu 50 Grad neigt, wechselt sie in der Endphase ihre Richtung und beschleunigt ordentlich. Damit habe ich nicht gerechnet: Hierbei die Orientierung zu behalten und nicht zu schreien, ist fast unmöglich.

Winterdom 2024: Klarer Favorit bei den Neuheiten ist der Playball

Beim Aussteigen steckt mir die Fahrt noch immer in den Beinen, und es fällt mir schwer, geradeaus zu laufen. Trotzdem schaffe ich es sicher auf den Weg hinunter, mache mich dann zufrieden und noch voller Glückshormone auf, etwas (Preisgünstiges) zum Essen zu kaufen.

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Mein Fazit: Alle drei Attraktionen überzeugen mich und haben mir Spaß und Adrenalin beschert. Das Laufhaus empfehle ich vor allem jüngeren Kindern, während der Polyp auch für Adrenalin-Junkies aller Altersklassen etwas ist. Mein persönlicher Favorit ist der Playball, der mich vor allem durch das nette Personal und die abwechslungsreiche Fahrt überzeugt hat – so etwas habe ich in der Art noch nie erlebt.