Hamburg. Ladendiebstahl geht schief: Als die Beamten eintreffen, eskaliert die Situation. Warum es unbedingt Spielzeugautos sein mussten, erklärt ein Mittäter.
Drei kleine Spielzeugautos sorgten am Mittwochabend gegen 22.40 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof für einen Bundespolizei-Einsatz der besonderen Art. Bei dem Versuch, die Spielzeugwagen aus einem Geschäft unentdeckt mitgehen zu lassen, wurde ein Ladendetektiv auf den 36-jährigen mutmaßlichen Dieb aufmerksam.
Die Bundespolizei wurde informiert und der Mann bis zu seinem Eintreffen von Detektiv und Mitarbeitenden der Deutschen Bahn festgehalten. Abgeschlossen war der Fall damit aber noch nicht, denn mit Eintreffen der Beamten eskalierte die Situation innerhalb kürzester Zeit.
Hauptbahnhof Hamburg: Ladendieb festgenommen – dann zeigt er sogenannten Hitlergruß
Statt sich kooperativ zu zeigen, zeigte er den Bundespolizisten „unvermittelt den sogenannten Hitlergruß“. Er hob also seinen rechten Arm und schrie dazu lautstark „Heil Hitler!“, wie Polizeioberkommissar Rüdiger Carstens am Tag darauf mitteilte.
Die Beamten fesselten den Mann und brachten ihn zum Bundespolizeirevier am Hauptbahnhof. Einfach über sich ergehen ließ der 36-Jährige das Prozedere allerdings nicht. „Bei der Durchsuchung der Bekleidung schrie der Beschuldigte wiederholt verfassungswidrige Parolen.“
Nach Festnahme am Hauptbahnhof Hamburg: Mann schlägt in Zelle gegen Türen
Um festzustellen, dass der Mann „offensichtlich alkoholisiert“ war, brauchte es keinen Atemalkoholtest. Dennoch wurde eben jener durchgeführt. Das Ergebnis: Ein Wert von 2,69 Promille. Ein Arzt wurde hinzugerufen, der feststellte, dass der Mann in Gewahrsam genommen werden kann.
Mehr Polizei-News aus Hamburg
- Mietwagen stößt mit Taxi zusammen – Motorhaube mit Axt geöffnet
- Spürhund eingesetzt: kurioser Kampf mit Messer und Flachbild-TV
- Smart kollidiert mit Bus – zwei Menschen im Krankenhaus
Anschließend wurde er zum Ausnüchtern in eine Zelle gebracht. Doch auch hier zeigte er sich „äußerst renitent“. Nach Abendblatt-Informationen soll der Mann gegen die Türen geschlagen haben, ehe er aufgrund fehlender Haftgründe wieder entlassen wurde.
Hauptbahnhof Hamburg: Ladendieb soll „Hot Wheels“-Sammler gewesen sein
„Entsprechende Strafverfahren (Verdacht auf Diebstahl, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen) wurden eingeleitet.“
Wie ein mutmaßlicher Mittäter später den Beamten erzählte, soll der 36-Jährige, der bereits polizeibekannt ist, „angeblich Sammler sein“, wie Rüdiger Carstens gegenüber dem Abendblatt sagte. Bei den Spielzeugautos handelte es sich um Spielzeug der Marke „Hot Wheels“ im Wert von insgesamt 23,47 Euro. Je nach Modell können die Autos im Weiterverkauf mehrere Tausend Euro wert sein.
„Die drei entwendeten Spielzeugautos wurden aufgefunden und konnte im Geschäft verbleiben“, so Carstens.