Hamburg. Welches Tier kann mit dem Penis riechen? Neue Hamburger Attraktion „Botschaft der Wildtiere“ veranschaulicht auch überraschende Fakten.
Die neue Dauerausstellung „Botschaft der Wildtiere“ der Deutschen Wildtier Stiftung in der HafenCity, die am Freitag offiziell eröffnet wurde, gibt Einblicke in das Leben der Wildtiere. Und dieses ist teilweise sehr überraschend. Oder wussten Sie, dass Erdhummeln ein Volk aus Schwestern sind?
Mit der Schau möchte die Deutsche Wildtier Stiftung den Besuchern die Natur näherbringen – und das zwar seriös und wissenschaftlich, aber eben nicht abgehoben, sondern für jeden verständlich.
Ausstellung „Botschaft der Wildtiere“ in der HafenCity – zehn Kuriositäten:
- Wer bildet beim Paarungsverhalten ein Herz? Wie bei den meisten Libellenarten üblich, klammern sich die Männchen der Azurjungfer hinter dem Kopf des Weibchens fest. Dann krümmt sich das Weibchen, um ihre Geschlechtsöffnung an das Männchen zu pressen. So entsteht aus den beiden gebogenen Körpern eine Herzform.
- Bei welchen Tieren sind alle Zwitter? Landschnecken sind Zwitter: Sie haben sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane. Sie tauschen während ihres Liebesspiels Samenpakete. Wenn sie sich dann trennen, produziert jede von ihnen Eizellen und befruchtet diese mit den zuvor empfangenen Spermien.
- Wer braucht keinen Sex? Der Wasserfloh kann sich durch unbefruchtete Eizellen fortpflanzen. Dann entstehen ausschließlich Weibchen – Klone, die genetisch mit ihrer Mutter identisch sind.
- Wer kann mit seinem Penis riechen? Mit ihren Flossen können Wale sich gut aneinander festhalten. Außerdem müssen sie immer wieder auftauchen, um zu atmen. Schweinswale meistern diese Herausforderungen, indem ihre Geschlechtsteile selbstständig zueinanderfinden. Die Vagina sendet Duftstoffe aus, die den Geruchsrezeptoren am Penis den Weg weisen.
- Wer paart sich kopfüber? Fledermäuse tun das. Sie schlafen ja auch nach unten hängend. Die Weibchen gebären sogar ihre Jungen in dieser Position. In luftiger Höhe zu hängen, bietet den Tieren Schutz vor Feinden.
- Wer bildet eine reine Schwester-WG? Erdhummeln sind ein Volk nur aus Schwestern. Nur die Königinnen legen bei ihnen Eier. Ihre weiblichen Nachkommen, die Arbeiterinnen, sind alles Schwestern, da sie von derselben Mutter abstammen. Zusammen bilden sie eine Gemeinschaft mit bis zu 600 Tieren.
- Welche Tiere haben eine eigene Security? Alpenmurmeltiere leben in Großfamilien, die aus einem erwachsenen Paar und dem Nachwuchs mehrerer Jahrgänge bestehen. Bis zu 20 Tiere können dazugehören. Sie verteidigen ein Revier und übernehmen abwechselnd den Sicherheitsdienst: Während die einen fressen, hält mindestens ein Familienmitglied Wache und warnt, wenn etwa ein Adler am Himmel kreist.
- Single Mom: Beim Braunbären tragen die Männchen, wie bei den meisten Säugetieren, nichts zur Jungenaufzucht bei. Wenige Wochen nach der Paarung hauen die Männer ab und lassen die Braunbärmutter allein. Zwei bis drei Jahre lang folgen die Jungen ihrer Mutter und werden noch gesäugt.
- Dieser Vogel ist Seitensprüngen gegenüber nicht abgeneigt: Hausrotschwänze ziehen ihre Jungen gemeinsam auf. Während der Balzphase besichtigen Männchen und Weibchen mögliche Nistplätze. Am Ende entscheidet das Weibchen, wo das Paar sich niederlässt. Es baut auch das Nest aus. Paare bleiben meist nur für eine Saison zusammen, sind währenddessen aber auch offen für Seitensprünge.
- Treues Paar mit Freiheitsdrang: Die Basstölpel suchen sich im Alter von sechs Jahren einen festen Partner – die beiden bleiben dann den Rest ihres Lebens zusammen. Das Geheimnis ihrer glücklichen Ehe: Sie lassen sich viel Freiheit, fliegen jedes Jahr allein in die Welt hinaus und treffen sich erst zur Brutsaison wieder am alten Platz.
Am Tag der offenen Tür am Sonnabend (31. August) lädt die Deutsche Wildtier Stiftung von 10 bis 18 Uhr dazu ein, die neue „Botschaft der Wildtiere“ an der Lucy-Borchardt-Straße 2 zu erkunden.
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Kinder können sich schminken lassen und ein Wildtierrätsel lösen. Der Eintritt ist an diesem Tag frei. Ansonsten zahlen Erwachsene acht Euro, Jugendliche ab 14 Jahren fünf Euro. Für Kinder ist der Eintritt frei. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr.