Hamburg. Im Volksmund wurde er bislang Domplatz genannt – ab sofort heißt er offiziell anders. Der neue Name soll auf Hamburgs Keimzelle hinweisen.
Mit der Enthüllung eines kleinen Straßenschilds ist es amtlich: Am Donnerstag ist die Grünfläche direkt neben der Domstraße in der Hamburger City, im Volksmund deshalb auch als Domplatz bekannt, auf den Namen „Hammaburg-Platz“ getauft worden. Der Maßnahme ging ein Beschluss der Bezirksversammlung und ein entsprechender Antrag der Bezirksfraktionen von CDU, SPD und FDP voraus.
Die offizielle Einweihung der bisher namenlosen Fläche erfolgte nun im Beisein von Kultursenator Carsten Brosda, Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (beide SPD) sowie dem Hamburger Landesarchäologen Rainer-Maria Weiss.
City Hamburg: Domplatz in der Innenstadt heißt künftig Hammaburg-Platz
Mit der Benennung will die Koalition auf die mittelalterlichen Spuren der Hansestadt aufmerksam machen, genauer gesagt auf ihre Keimzelle und Namensgeberin – die Hammaburg. Und auch die Fläche selbst soll auf die historischen Wurzeln hinweisen: Die Platzgestaltung umfasst eine Ummantelung von stählernen Wallabschnitten, die genau den einstigen Wall der Hammaburg nachzeichnet.
Zusammen mit der angrenzenden Außenstelle des Museums am Bischofsturm bis hin zur 1021/1023 errichteten Neuen Burg am Nikolaifleet und dem auf dem Hopfenmarkt in Planung befindlichen Museum Neue Burg mit dem sogenannten archäologischen Fenster solle Hamburgs Frühgeschichte nun sichtbar und erlebbar werden, heißt es vonseiten der CDU, SPD und FDP.
Carsten Brosda: Geschichte von Hamburg „rückt in unser aller Bewusstsein“
„Die Benennung des Hammaburg-Platzes rückt die Geschichte unserer Stadt in das Zentrum von Hamburgs Stadtbild und damit in unser aller Bewusstsein“, sagte Kultursenator Brosda bei der Einweihung am Donnerstag. Alle Interessierten seien von nun an hier eingeladen, „die Wurzeln unserer Stadt zu erkunden, ihre Geschichte zu entdecken und damit mehr über diesen wichtigen Teil von Hamburgs Identität zu erfahren“.
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Neubauer, Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte, ergänzte: „Mit der Ernennung des Hammaburg-Platzes erinnern wir an die Ursprünge unserer Stadt. An diesem Ort, an dem vor rund 1200 Jahren die Hammaburg als Schutzwall für eine kleine Siedlung errichtet wurde, begann die Geschichte Hamburgs.“ Die heutige Platzgestaltung werde dank des neuen Namens „nun noch einmal besser in den Kontext gesetzt“.
Umbenennung von Platz in Hamburger City „Bekenntnis zur Vergangenheit“
Nicht nur in der Politik gibt es Befürworter der Maßnahme: „Ich bin sehr glücklich über dieses Bekenntnis Hamburgs zu seiner Vergangenheit“, so Rainer-Maria Weiss, Direktor des Archäologischen Museums und Landesarchäologe von Hamburg.
„1000 Jahre nach ihrem Untergang und zehn Jahre nach ihrer zweifelsfreien Wiederentdeckung soll die Hammaburg nun endlich an ihrem einstigen Standort im Herzen Hamburgs ihren Namen zurückerhalten: Hammaburg-Platz“, so der Archäologe weiter.