Hamburg. Schausteller sollen Geld für Reparaturen von Fahrgeschäften vom Staat erhalten haben. Doch diese wurden möglicherweise nie durchgeführt.
Razzia auf dem Hamburger Dom am Mittwochvormittag: Zahlreiche Polizeikräfte aus der Hansestadt und Schleswig-Holstein haben die Geschäfte von Schaustellern auf dem Volksfest durchsucht. Dabei wurden nicht nur Buchhaltungsunterlagen, sondern auch ein teures Auto von den Beamten sichergestellt.
„Die Durchsuchungen standen im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen zwei Hauptbeschuldigte aus dem Schaustellergewerbe“, sagte der Kieler Oberstaatsanwalt Henning Hadeler dem Abendblatt. „Gegen sie besteht der Verdacht des Subventionsbetrugs.“ Konkret gehe es um möglicherweise zu Unrecht erhaltene Corona-Hilfen in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro.
Razzia auf Hamburger Dom: Millionenbetrug mit Corona-Hilfen?
Zu dem Betrug soll es im Zeitraum von 2021 bis Anfang 2022 gekommen sein. Die Beschuldigten sollen unter anderem Zuschüsse für Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen an ihren Fahrgeschäften im Rahmen der Corona-Hilfen erhalten haben. Nun bestehe der Verdacht, dass diese Reparaturen nie durchgeführt worden seien, so der Oberstaatsanwalt. Um welche Fahrgeschäfte es sich handelt, sagte er mit Blick auf den Datenschutz aber nicht.
Während der Razzia wurde laut Augenzeugen auch ein Mercedes beschlagnahmt und auf einen Abschleppwagen geladen. Der Oberstaatsanwalt bestätigte diesen Vorgang konkret zwar nicht, erklärte aber, dass neben Dokumenten wie Buchhaltungsunterlagen auch Vermögenswerte sichergestellt worden seien.