Hamburg. Die leeren Kartuschen werden häufig einfach in den Hausmüll oder in öffentliche Papierkörbe geworfen – mit gravierenden Folgen.

Wenn die Stadtreinigung Hamburg nach Partynächten den Müll auf der Reeperbahn beseitigt, befinden sich neben Verpackungen, Flaschen und Zigarettenkippen immer häufiger auch Lachgasflaschen darin. Denn bei Jugendlichen hat sich Lachgas mittlerweile zur Modedroge entwickelt.

Um die Beobachtung mit Zahlen belegen zu können, hat das Unternehmen am Wochenende vom 20. und 21. Juli den Müll auf dem Kiez stichprobenartig analysiert. Mit erschreckenden Zahlen.

Reeperbahn Hamburg: Stadtreinigung findet bei Stichprobe 70 Lachgasflaschen

Aus den rund 125 Mülleimern rund um den Kiez wurden mehr als 70 dieser Gasflaschen gefischt. Das sei laut Stadtreinigung nur ein „normales Wochenende“. Intern geht man davon aus, dass die Dunkelziffer gerade bei Großveranstaltungen – wie beispielsweise dem Schlagermove – deutlich höher ist.

Bei einer stichprobenartigen Untersuchung des Mülls auf der Reeperbahn in Hamburg wurden mehr als 70 Lachgasflaschen entdeckt.
Bei einer stichprobenartigen Untersuchung des Mülls auf der Reeperbahn in Hamburg wurden mehr als 70 Lachgasflaschen entdeckt. © Stadtreinigung Hamburg | Stadtreinigung Hamburg

Die zunehmende Verbreitung der gefährlichen Droge sorgt auch dafür, dass immer mehr Lachgasflaschen nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. Häufig landen die leeren Gasflaschen einfach im Hausmüll, in öffentliche Papierkörben oder auf der Straße. Diese unsachgemäße Entsorgung hat massive Konsequenzen für die Stadtreinigung.

Rückstände in Lachgasflaschen sorgen für Explosionen in Müllverbrennungsanlagen

Immer häufiger gelangen die leeren Behälter in die Verbrennungsöfen der Müllverbrennungsanlagen. Dies führe zu gefährlichen Explosionen, die für große Schäden in den Öfen führen, teilte die Stadtreinigung jetzt mit. Nicht selten komme es zu Ausfällen von gesamten Anlagen, die Kosten im sechsstelligen Bereich nach sich ziehen.

Explodierende Lachgasflaschen sorgten für massive Schäden in den Müllverbrennungsanlagen in Hamburg.
Explodierende Lachgasflaschen sorgten für massive Schäden in den Müllverbrennungsanlagen in Hamburg. © Stadtreinigung Hamburg | Stadtreinigung Hamburg

„Sowohl bei der Müllverwertungsanlage Borsigstraße als auch bei der Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm haben wir in der letzten Zeit jeweils einen solchen Fall gehabt“, erklärte Kay Goetze, Sprecher der Stadtreinigung, bereits Mitte Juli im Abendblatt.

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In den kommenden Wochen und Monaten wird die Stadtreinigung daher den Dialog mit Entsorgungspartnern führen, um eine verlässliche und fachgerechte Entsorgung der Lachgasflaschen nachhaltig zu organisieren. Bis dahin rät die Stadtreinigung, volle und leere Flaschen in den Läden, die das Lachgas verkaufen, abzugeben. Auch eine kostenlose Abgabe auf einem der zwölf Recyclinghöfe in Hamburg sei eine Alternative.