Hamburg. Seit Anfang Juli hat der Grüne Bunker auf St. Pauli geöffnet. Noch läuft nicht alles reibungslos. Was Gäste beachten sollten.

Vor drei Wochen wurde der Grüne Bunker auf St. Pauli eröffnet. Die Freude bei Hamburgern und Hamburgerinnen, aber auch bei Touristen war groß. Doch schnell gab es die ersten Probleme.

Der Rasen auf dem Dach wurde bereits nach kurzer Zeit wieder gesperrt, es gibt Verunsicherungen wegen des Flaschenverbots, ein barrierefreier Besuch des Dachgartens ist noch nicht möglich – und eines der Restaurants hat noch nicht geöffnet. Was Sie wissen sollten.

1. Grüner Bunker hat (noch) keinen barrierefreien Zugang zum Dach

335 Stufen und knapp 60 Höhenmeter: Den Aufstieg über den Bergpfad zum Dachgarten schafft nur, wer gut zu Fuß ist. Doch auch mit Krücken oder Rollator hat man es nicht leicht. Denn wer mit dem Fahrstuhl nach oben will, muss derzeit noch ein recht kompliziertes Prozedere auf sich nehmen.

So muss man sich zunächst in dem bunten Häuschen der Sicherheitswache an der Stadion-zugewandten Bunkerseite melden, um mit dem Fahrstuhl für Hotel- und Restaurantgäste zur Ebene 0 (Plattform zwischen Bunker und Aufbau) fahren zu können. Von dort führen gläserne Schiebetüren zu den Hotelfahrstühlen, die in den 5. Stock fahren. Durch das Restaurant La Sala gelangt man auf die Dachterrasse und über ein paar weitere Stufen nach ganz oben.

Ein komplett barrierefreier Besuch des Dachgartens ist somit noch nicht möglich. Das soll sich aber bald ändern. „Es gibt einen Logistikfahrstuhl bis nach ganz oben“, so Constanze Döbber, Sprecherin der RIMC Bunker Hotel Betriebsgesellschaft. „Dafür haben wir mittlerweile die Zulassung für Personenbeförderung beantragt.“ Das Umsteigen auf Ebene 0 lasse sich auch dann nicht vermeiden: Ursache sind die beiden verschiedenen Fahrstuhlsysteme in Bunker und Aufbau.

2. Das dürfen Besucher nicht mit auf Hamburgs Grünen Bunker nehmen

Weil ein entsprechendes Schild am Einlass zum Bergpfad auf ein Flaschenverbot hinweist, kramen viele Besucher wie am Flughafen hektisch in ihren Taschen, nehmen schnell Plastik- und Glasflaschen heraus – und werfen sie in einen der Einkaufswagen, die Flaschensammler hier aufgestellt haben. Tatsächlich bezieht sich das Verbot nicht auf Plastik- oder Alubehälter, sondern nur auf Glasflaschen. „Die sind ein Sicherheitsrisiko und dürfen nicht auf den Bunker mitgenommen werden“, sagt Constanze Döbber.

Viele Besucher des Grünen Bunkers in Hamburg denken, sie dürften keine Plastikflaschen oder Dosen mit auf den Bergpfad nehmen. Doch das stimmt nicht.
Viele Besucher des Grünen Bunkers in Hamburg denken, sie dürften keine Plastikflaschen oder Dosen mit auf den Bergpfad nehmen. Doch das stimmt nicht. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Kinderwagen sind aus Sicherheitsgründen ebenfalls verboten. Sie müssen unten beim Sicherheitspersonal im bunten Häuschen abgeben werden. Auch Hunde sind auf Bergpfad und Bunker nicht erlaubt. Lediglich Hotelgäste dürfen ihre Vierbeiner mitbringen.

3. Grüner Bunker: Warum eines der Restaurants noch nicht geöffnet hat

Bei der Reservierungsplattform Open Table war es schon buchbar, doch dann bekamen Gäste, die gleich am Eröffnungstag (5. Juli) einen Tisch im Karo & Paul bestellt hatten, per Mail eine Absage. Denn das Restaurant, das von Fernsehkoch Frank Rosin beraten wird, konnte nicht wie geplant eröffnen.

„Wegen technischer Probleme in der Küche hat das Restaurant von Karo & Paul noch geschlossen“, so Döbber. Die Bar auf der unteren Etage des dreistöckigen Restaurants habe aber geöffnet, zudem könne der Fine-Dining-Bereich im zweiten Stock für bis zu 50 Personen gebucht werden. Man hoffe jedoch, bald mit dem internen Probebetrieb beginnen und das Restaurant, in dem Speisen im Tapas-Style gereicht werden, Anfang August öffnen zu können.

4. Dachgarten auf dem Hamburger Bunker – Rasenfläche bleibt noch gesperrt

Viele Besucher, die es bis ganz oben geschafft haben, würde sich dort gerne auf den Rasen setzen. Das haben in den ersten Tagen auch so viele getan, teils mit Picknickdecken, dass das ohnehin durch Hitze und Trockenheit strapazierte Gras schnell verdorrte. Daher wurde die Fläche knapp zwei Wochen nach der Eröffnung abgesperrt.

„Wir wurden natürlich gefragt, ob wir den Rasen richtig gewässert haben“, sagt Constanze Döbber. „Das haben wir natürlich, dank eines Bewässerungssystems mit Wasser aus der Zisterne.“ Mittlerweile sieht der Rasen schon deutlich erholter aus. Doch wann die Fläche wieder freigegeben wird, steht noch nicht fest. Zum Glück laden auch kniehohe Mauern zum Sitzen ein. Was noch fehlt: die Beschilderung zu den Besuchertoiletten, die sich auf Ebene 0 befinden.

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5. Grüner Bunker: Kiosk Green Beanie läuft nur eingeschränkt

Im Green Beanie, einem grünen Container auf dem Bunkerdach, sollen sich Besucher mit Drinks und Snacks stärken können. Doch immer wieder hat das Team vom Anatol von Zitzewitz mit Schwierigkeiten zu kämpfen. „Das ist okay, denn wir befinden uns noch in der Testphase.“ Zunächst sollten Fischbrötchen angeboten werden, die sich aber als zu kompliziert in der Vorratshaltung erwiesen. Dann standen Pommes auf der Karte, bis jedoch am Mittwochabend ein Kurzschluss die Friseusen lahmlegte.

Ganz oben auf Hamburgs Grünem Bunker steht der Kiosk Green Beanie. „Wir sind noch in der Testphase“, sagt Betreiber Anatol von Zitzewitz.
Ganz oben auf Hamburgs Grünem Bunker steht der Kiosk Green Beanie. „Wir sind noch in der Testphase“, sagt Betreiber Anatol von Zitzewitz. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

„Wir hoffen, in den nächsten Tagen zumindest Eis anbieten zu können“, so von Zitzewitz. Mittelfristig soll es als Snacks dann wieder Pommes oder Hotdogs geben. Auch eine Zapfanlage für Bier fehlt noch – sodass es im Green Beanie derzeit nur Softdrinks für 4 Euro gibt. Nicht wundern: Das Pfand wird nicht ausgezahlt. „Wir lagern es derzeit ein, um es zu spenden.“ Als Empfänger sei die Hamburger Tafel im Gespräch.