Hamburg. Rund um Hamburg werden derzeit immer wieder Schlangen gesichtet. Tierärztin erklärt, woran das liegt – und was man bei einem Biss tut.
- Die vermehrten Schlangensichtungen in Hamburg und Umgebung sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen.
- Laut Dr. Urte Inkmann, Tierärztin und Leiterin des Tierheims Süderstraße, werden besonders vor den Sommerferien viele Reptilien ausgesetzt
- Falls Sie eine Schlange sehen, empfiehlt Dr. Inkmann, sich der Schlange nicht zu nähern.
Schockierte Spaziergänger, Schlangen im Hausflur und im Sonderpostenmarkt – die Meldungen über Schlangensichtungen häufen sich in den vergangenen Wochen. Vor allem im Hamburger Umland werden immer wieder Schlangen entdeckt, so wie zuletzt in Elmshorn, wo einer der Retter sogar von dem Tier gebissen wurde.
In der Gemeinde Oeversee bei Flensburg wird aktuell nach einer giftigen Afrikanischen Baumschlange gesucht. Das Tier war mithilfe von Spürhunden in einem Sumpfgebiet aufgespürt worden. In Bergedorf wurde kürzlich eine Erdnatter gesichtet. Warum gab es in den vergangenen Wochen so viele Meldungen über Schlangen? Und was sollte ein Mensch tun, wenn er einer Schlange begegnet? Das erklärt Dr. Urte Inkmann, Tierärztin und Leiterin des Tierheims Süderstraße.
Schlangen in Hamburg: Warum es aktuell so viele Meldungen gibt
Laut Dr. Inkmann würden besonders vor den Sommerferien zahlreiche Tiere ausgesetzt. „Wir erleben häufig, dass an Glascontainern Säcke oder Pappkartons stehen, in denen Reptilien drin sind“, sagt die Tierheimleiterin. Das führe dann zu den vermehrten Meldungen über gesichtete Schlangen.
Manch einer wolle das Tier einfach loswerden, um unbeschwert in den Urlaub fahren zu können. Aber es gibt auch andere Gründe: „In der Nach-Corona-Zeit haben wir sehr viele Reptilien bekommen, die einfach ausgesetzt wurden, weil vermutlich die Leute die Energiekosten nicht mehr tragen konnten“, sagt Dr. Inkmann. Mehr als 500 Euro könnten in einem Jahr für den Betrieb eines Terrariums zusammenkommen.
Was tun bei einem Schlangenbiss? Hamburger Tierärztin klärt auf
Tiere sollten unter keinen Umständen einfach in der Natur ausgesetzt werden, so die Tierärztin. „Sie sind es gewohnt, gefüttert zu werden und haben sehr schlechte Überlebenschancen draußen. Im schlimmsten Fall werden sogar giftige Tiere herausgeschmissen, die eventuell auch Menschen oder andere Tiere gefährden können“, sagt Dr. Urte Inkmann. Das könne sogar strafrechtliche Konsequenzen haben, wenn jemand verletzt werde.
- Schlange im Hausflur: Feuerwehr rückt in Meckelfeld an
- Welpen „elendig verreckt“ – Hamburger Händler neu verurteilt
- Speeddating mit Hunden: So einfach können Sie mitmachen
Bleibt die Frage: Wie sollte man sich verhalten, wenn man eine Schlange sieht? „Man sollte sich der Schlange möglichst nicht nähern, sondern von Weitem ein Foto machen und dann entweder beim Tierschutzverein oder der Polizei anrufen“, erklärt die Tierärztin. Und was, wenn die Schlange doch mal zubeißt? Ruhe bewahren und falls möglich ein Foto vom Tier machen oder sich das Aussehen einprägen. „Nur dann kann man das passende Gegengift bekommen“, sagt Dr. Inkmann.