Hamburg. Die Kitchen Guerilla hat in der Hamburger Innenstadt das Table Dot eröffnet. In der „Kantine der Zukunft“ ist jedermann willkommen.
- „Kantine der Zukunft“ in der Hamburger Innenstadt ist für alle Gäste zugänglich
- Kitchen Guerilla betreibt auch etliche Firmenkantinen in Hamburg
- Im Table Dot finden Gäste unterschiedlichste Gerichte für jeden Geschmack
Still und leise hat Koral Elci im Mai den Zugang zu seiner „Kantine der Zukunft“ in der Hamburger Altstadt schon geöffnet. Am Mittwoch war nun offizielle Eröffnung. Das Lokal liegt im Erdgeschoss des denkmalgeschützten Büro-Ensembles mit dem Namen Triiio, dem ehemaligen Sitz der Reederei Hamburg Süd.
Der Gründer und Geschäftsführer der Kitchen Guerilla möchte mit dem neuen Tagesrestaurant an der Willy-Brandt-Straße 59 zwei Dinge zusammenbringen: eine Kantine für die Mitarbeiter der vielen umliegenden Firmen schaffen, aber auch ein modernes Restaurant in der Innenstadt, das jedem offensteht.
Restaurant Hamburg: „Kantine der Zukunft“ sollte ursprünglich im Januar 2024 eröffnen
Zwei Jahre sind seit der ersten Besichtigung der Räumlichkeiten vergangen. Der Ausbau hat dann länger gedauert als geplant, auch weil viele Dinge mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden mussten. Aus der geplanten Eröffnung im Januar 2024 wurde daher nichts.
Doch nun ist alles so, wie es sich der Kitchen Guerillero vorgestellt hat. Er betreibt mit seinem Unternehmen schon seit Längerem mehrere Firmenkantinen, darunter bei Facebook und British Tobacco. Koral Elci nennt sein Unternehmen „den Maßschneider unter den Kantinenbetreibern“. Das Table Dot mit 150 Plätzen sei nun die Flagship-Kantine, sagt er.
In der Hamburger Kantine Table Dot bestellen und bezahlen Gäste digital
Einen Tischservice gibt es nicht, die Gäste müssen ihr Essen digital bestellen und online bezahlen. Sie bekommen an ihrem Tisch eine Nachricht, wann sie es an der Ausgabe abholen können. Damit entfällt das Anstellen in der Schlange zum Bezahlen, wie es sonst in Kantinen üblich ist. „Wenn es beim ersten Mal Fragen gibt, helfen wir gern“, sagt Restaurantleiter Jonas Brannekemper, der seine Ausbildung im Hotel Louis C. Jacob gemacht hat.
Der neue Standort besticht durch die Glasfronten zu beiden Seiten, dadurch kommt viel Licht in den großen Raum. Auf der Rückseite des Gebäudes blicken die Gäste auf einen Fleet. Die Inneneinrichtung ist farblich dezent gestaltet – mit weißen und grauen Wänden, gemütlichen dunkelgrauen Polsterstühlen, grauen Tischoberflächen und einem Boden aus Eichendielen.
Ex-Sternekoch steht in der neuen Kantine am Herd: „Ich koche für Gäste, nicht für Sterne“
Das alles trägt die Handschrift von Koral Elci, der aus einer türkischen Gastronomenfamilie stammt, aber an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg Industrial Design studiert hat. Auch die Gerichte sind in der Kantine Table Dot ein Augenschmaus. Mit dem Küchenchef, den er verpflichtet hat, ist Elci ein Coup gelungen. Wie angekündigt, rührt hier ein früherer Sternekoch in den Töpfen: Marc Mueller, der früher in Stuttgart und Berlin Sterne erkocht hat. Hamburger kennen ihn noch aus dem Restaurant Santé in Eimsbüttel.
Im Table Dot sorgt er mit seinen Kollegen für eine abwechslungsreiche Karte. Mueller hat auch den Anspruch, dass die Teller optisch etwas hermachen. Das gelingt ihm hervorragend. Die Speisen tragen die Handschrift eines Spitzenkochs. „Ich koche für Gäste, nicht für Sterne“, sagt Mueller, der die Arbeitszeiten am neuen Arbeitsplatz über die Maßen schätzt. Denn er und seine Kollegen haben nun an den Abenden und an den Wochenenden frei, was sich sehr viel besser mit dem Familienleben verträgt.
Restaurant Hamburg: Kantine Table Dot – ab Juli gibt es auch Frühstück
Neben den Bereichen mit Tischen und Stühlen gibt es auch einen Loungebereich mit gemütlichen Sesseln und Sofas, in dem man ab 8.30 Uhr Kaffee trinken kann. Ab dem 1. Juli bietet die Kantine auch Frühstück an. Warme Küche gibt es von 11.30 bis 14.30 Uhr.
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„Im Table Dot wird alles frisch gekocht. Wir bieten handwerklich hochwertig zubereitete Gerichte in geringer Zeit zu einem guten Preis zwischen 9 und 15 Euro“, sagt Firmenchef Elci. „Die Idee ist, dass hier jeder etwas findet.“ Er möchte, dass Belegschaften gemeinsam einkehren können, ohne sich vorher auf eine bestimmte kulinarische Richtung festlegen zu müssen.
Besonders ist, dass man den Köchen in der gläsernen Küche mitten im Raum bei der Arbeit zuschauen kann. Geruchsintensive Arbeiten – wie das Braten von Gerichten – werden in der Küche eine Etage darunter erledigt.
Restaurant Hamburg: Vegetarische und vegane Gerichte sind bei Gästen sehr beliebt
„Vegetarische und vegane Gerichte sind bei vielen Gästen sehr beliebt“, hat Mueller bereits festgestellt, „vor allem vegane Currys, aber auch die selbst gemachte Pasta.“ Auf der Karte stehen unter anderem Mezze wie Hummus (6 Euro), Gemüse-Ceviche (9,50 Euro), Staudensellerie mit Datteln und Walnuss (7,50 Euro), Pappardelle mit Waldpilzen (9,90 Euro) und Burger (9,50 Euro).
Auch Liebhaber der traditionellen Küche werden fündig – es gibt beispielsweise Caesar Salad (9,90 Euro), Basedahler Kaisersülze mit Remoulade und Bratkartoffeln (11,50 Euro) oder rosa gebratenen Kalbsrücken mit Beta Karotten und Karotten-Ingwer-Püree (15,50 Euro). Die Hälfte der Gerichte soll regelmäßig wechseln. Der Pizzaofen wird im Sommer in Betrieb genommen.
Vorerst ist das Table Dot nur bis zum frühen Nachmittag geöffnet. Aber Koral Elci hat auch eine Ausschankgenehmigung, denn „wir planen auch After-Work-Angebote“. Der Antrag für die Nutzung der Terrasse läuft noch.
Table Dot, Willy-Brandt-Straße 59, geöffnet: Mo–Fr 8 bis 15 Uhr, warme Küche: 11.30 bis 14.30 Uhr