Hamburg. Aber auch sehr gut essen kann man hier, zum Beispiel Flammkuchen mit Grünkohl, einen Saibling oder Vierländer Ente in zwei Gängen.

In einem der ältesten, sehenswertesten und denkmalsgeschützten Kontorhäuser der Stadt in der historischen Deichstraße befindet sich eine nette kulinarisch-bacchantische Entdeckung: das Buddels. Hier geht es beim Essen, ganz im Sinne der originär schleswig-holsteinischen Betreiber, tendenziell recht norddeutsch zur Sache – dies allerdings auf beachtlichem Niveau, mit viel Finesse und manch weltenbummlerischem Twist in den Details und auf Basis hochwertiger, regionaler, häufig biologisch erzeugter Produkte.

Restaurant Hamburg: Lecker saisonal essen im Buddels

Von daher ist jede Speisekarte auch nur eine Momentaufnahme und wechselt häufig, je nachdem, was Äcker, Wiesen und Wälder der näheren Umgebung gerade so hergeben. Die Nahrungspreise in dem urgemütlichen, stylish-rustikal eingerichteten Gasthaus sind durchaus ambitioniert, unterm Strich fällt die Rechnung jedoch um so moderater aus, je mehr man zum Essen den edlen Rebensäften huldigt: Die hervorragend sortierte Weinkarte mit vielen Naturweinen und unbekannten Entdeckungen ist für Hamburger Verhältnisse außerordentlich freundlich kalkuliert und zu jeder Buddel Wein gibt´s noch ´ne große Buddel Tafelwasser umsonst obendruff.

Holsteiner Wurstauswahl mit Butter und hervorragendem Brot

Wer kulinarisch gar nicht zu den Sternen greifen, sondern nur eine leckere Grundlage zum Wein genießen möchte kann die Holsteiner Wurstauswahl mit Butter und dem hervorragenden Brot von der Braaker Mühle ordern (15 Euro) oder sich an saisonalen Flammkuchen, derzeit entweder mit gepickeltem Grünkohl, Kassler, Senf, Dill und Chili oder mit vier Käsen und Waldpilzen, gütlich tun (je 17 Euro).

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Unter den Vorspeisen wussten sowohl das Rindertatar mit Gepickeltem Kürbis und Fichte (18 Euro) als auch der Lachs mit Kartoffel, Meerrettich und Krustentier (17 Euro) und der knackige Grünkohlsalat mit Birne, Bete und Haselnuss (11 Euro) zu gefallen. Ein raffinierter Hauptgang ist der Saibling, der mit Krabben, Sepia, Blumenkohl und Beurre Blanc daherkommt (41 Euro). 50 Euro pro Nase muss berappen, wer die Vierländer Ente genießen möchte. Dafür kommt sie aber auch als Zweigang-Menü daher: asiatisch angehaucht die Brust mit Pak Choi, Süßkartoffel und Soja zum Auftakt, klassisch die Keule mit Rotkohl, Kartoffel und Jus danach. Laut Speisekarte sind Leidenschaft, Geselligkeit und Geschmack bei allen Gerichten im Preis enthalten.

Mittags gibt es im Buddels eine separate kleine Karte

Mittags gibt es eine separate kleine Karte (z. B. hausgemachte Fischstäbchen mit Erbse, Wurzel und Drillingen für 14 Euro, Gemischte Gemüsebowl vom Hof Posewang mit Nüssen und Kernen für 12 Euro), wohl mit Rücksicht auf die arbeitende Bevölkerung umzu, die nach dem Essen noch fit und erfolgshungrig sein soll, fallen dann die Portionen sehr überschaubar aus.

Die ausgesuchte Weinkarte: ein Highlight im Buddels

Highlight wie eingangs erwähnt: die Weinkarte! Beispiele: Eine Flasche handgerüttelter Riesling Sekt brut vom fantastischen Florian Lauer an der Saar geht für 36 Euro über den Tresen, tollen Winzerchampagner gibt es ab 62 Euro, ein Rosenberg Riesling Kabinett von Georg Albrecht Schneider landet für nostalgische 24 Euro, der famose Volkacher Silvaner vom Kult-Weingut Max Müller I für 30 Euro auf dem Tisch – die Buddel Wasser immer inclusive. Ein roter „Heideboden“ von Preisinger aus dem Burgenland kommt wie ein guter Barbera d´Asti DOCG auf 32 Euro – da hat man den Fuffi für´s Entenmenü schnell wieder raus.

Deichstraße 37, Tel, 31 17 12 22, buddels.de, Mo-FR. 11.30 bis 15 und 17-23 Uhr, Sa 17-23 Uhr