Hamburg. Der exzentrische Ex-Präsident will im November erneut ins Weiße Haus einziehen. Künstler aus Osnabrück richtet Appell an US-Bürger.

  • Donald Trump feiert seinen 78. Geburtstag und bekommt „Geschenk“ aus Hamburg.
  • Osnabrücker Künstler hängt Rettungsringe und Plakat vor das US-Konsulat in der HafenCity.
  • Am 5. November wird in den USA gewählt. Trump will wieder Präsident werden.

Am Freitag steht auf der Agenda von Donald Trump sicherlich eine große Party. Ob diese in New York oder auf einem Golfplatz in Florida steigt, ist nicht übermittelt, man kann sich jedoch vorstellen, wie der exzentrische ehemalige und vielleicht bald wieder Präsident der USA seinen 78. Geburtstag inszenieren wird. Nicht ganz so pompös feiert der Künstler Volker-Johannes Trieb in Hamburg, der ebenfalls am 14. Juni seinen Ehrentag hat.

Der Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb hat in der HafenCity ein Plakat mit der Botschaft „Wählt nicht Trump“ aufgehängt.
Der Osnabrücker Künstler Volker-Johannes Trieb hat in der HafenCity ein Plakat mit der Botschaft „Wählt nicht Trump“ aufgehängt. © DPA Images | Bodo Marks

Auf diese Gemeinsamkeit mit dem von Skandal zu Skandal wandelnden Republikaner könnte Trieb sicher verzichten, doch den Zufall hat er genutzt, um auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen: Vor dem Konsulat der USA in der HafenCity hat der Künstler aus Osnabrück um 4 Uhr morgens eine besondere Protestaktion durchgezogen. Das Motto: „Save yourself“ – zu Deutsch: „Rettet euch selbst“.

Donald Trump feiert Geburtstag: Künstler macht kurioses „Geschenk“ in Hamburg

Trieb hat 50 Rettungsringe – passend zu der Anzahl der US-Bundesstaaten – vor das Konsulat an der Kehrwiederspitze gelegt. Auf jedem dieser Ringe stehen Worte wie Pressefreiheit, Frauenrechte, Wahrhaftigkeit, Menschlichkeit und Glaubensfreiheit. Alles Begrifflichkeiten, die für Trump in den Augen seiner Kritiker Fremdwörter sind.

Donald Trump will im November bei der US-Wahl nach 2017 zum zweiten Mal ins Weiße Haus in Washington einziehen.
Donald Trump will im November bei der US-Wahl nach 2017 zum zweiten Mal ins Weiße Haus in Washington einziehen. © AFP | ANGELA WEISS

Neben den Rettungsringen hat Trieb, der am Freitag 63 Jahre alt wird, ein Banner mit der eindringlichen Botschaft: „America, save yourself – don‘t vote for Trump“ aufgehängt. Auch einen Brief wollte der Künstler an das Konsulat überreichen, mit der Bitte, dieses Schriftstück an Trump weiterzuleiten.

Künstler Trieb will US-Bürger vor Wiederwahl von Trump warnen

Am 5. November stehen in den USA die Präsidentschaftswahlen an. Dabei ist Trump der einzige ernst zu nehmende Gegenkandidat von Amtsinhaber Joe Biden. Dass der Republikaner Trump wie zwischen 2017 und 2021 erneut ins Weiße Haus einziehen könnte, ist für den Künstler aus Niedersachsen ein Albtraum. „Dieses Geburtstagsgeschenk musste ich einfach machen. Ihm und mir. Die Bürgerinnen und Bürger der USA können sich und uns vor einer Wiederwahl Trumps retten, indem sie am 5. November für die Demokratie stimmen“, sagt Trieb.

Den Ort hat Trieb derweil bewusst gewählt. Hamburg war um das Jahr 1900 einer der wichtigsten europäischen Auswandererhäfen, Hunderttausende Menschen gingen hier mit dem Ziel Amerika an Bord der Schiffe. Unter ihnen war auch der Großvater von Donald Trump, der Deutschland 1905 in Richtung New York verließ.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Trieb künstlerisch auf Missstände in der Welt hinweist. Zur Fußball-WM in Katar 2022 machte der Künstler auf die katastrophale Situation der dortigen Arbeitsmigranten aufmerksam – indem er 6500 mit Sand gefüllte Fußbälle vor der Fifa-Zentrale in Zürich entlud.

Nun will Volker-Johannes Trieb seinen Teil dazu beitragen, dass Donald Trump in diesem Jahr nur seinen Geburtstag und nicht die Rückkehr ins Weiße Haus feiern kann.