Hamburg. Die Stadt hat beim Insolvenzverwalter ihr Recht angemeldet, das Grundstück, auf dem der Rohbau steht, zurückzukaufen. Die Gründe.
Nach der Signa-Insolvenz und dem Baustopp beim einstigen Prestigeobjekt Elbtower hat die Stadt Hamburg beim Insolvenzverwalter nun ihr Wiederkaufsrecht für das Grundstück und den Rohbau in der HafenCity angemeldet. Dies bestätigte der Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde, André Stark, dem Abendblatt am Mittwochmorgen. Man habe jetzt zunächst einmal neun Monate Zeit, um diese Option auch tatsächlich auszuüben. Zuerst hatte der NDR darüber berichtet.
Ob die Stadt tatsächlich von dem Rückkaufsrecht Gebrauch macht, ist laut Stadtentwicklungsbehörde aber weiterhin komplett offen. „Es geht zunächst einmal einfach darum, die Möglichkeit zu haben und dafür musste das Wiederkaufsrecht zum 1. Mai offiziell angemeldet werden“, so Stark.
Elbtower: Hamburg meldet Wiederkaufsrecht an
Die bevorzugte Lösung für die Stadt sei weiterhin, dass ein privater Investor den Rohbau des Elbtowers und dessen Weiterbau übernehme. Dafür gibt es laut Stark mehrere Interessenten. Durch die Option zum Rückkauf hat die Stadt aber zumindest einen gewissen Einfluss auf den Verkaufsprozess. Sie sitzt als Interessentin quasi mit im Boot und könnte ihr Wiederkaufsrecht als eine Art Veto benutzen, sollte ihr einer der Interessenten für die Problem-Immobilie nicht zusagen.
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Die Bauarbeiten am Elbtower ruhen seit Ende Oktober vergangenen Jahres. Das beauftragte Bauunternehmen hatte die Arbeiten eingestellt, weil die Signa-Gruppe des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko Rechnungen nicht bezahlt hat. Die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG meldete im Januar dieses Jahres Insolvenz an. Sie ist eine mittelbare Tochter der ebenfalls bereits insolventen Signa Prime Selection AG.