Hamburg/Kappeln. Nach groß angelegter Typisierungsaktion in Hamburg und Kappeln gab es die rettende OP. Wie es der Zweijährigen jetzt geht.
Die Nachrichten könnten nicht schöner sein. Die kleine Ivy hat dank einer groß angelegten Typisierungsaktion einen passenden Stammzellenspender gefunden. Vor knapp drei Wochen fand die rettende Transplantation in einer Klinik in Singapur statt. Bereits am vergangenen Wochenende konnte das kleine Mädchen von der Isolierstation auf eine normale Station verlegt werden.
„Wir sind wirklich glücklich, das ist ein Durchbruch“, sagt Norbert Hössermann. Er hat gemeinsam mit seiner Frau Silke aus der kleinen Stadt Kappeln an der Schlei für sein Enkelkind gekämpft. Hier leben die Großeltern der kleinen Ivy, betreiben die Immobilienfirma „Meerzeit für Ferien“. Die Eltern des kleinen Mädchens sind Hamburger. So kam es auch zu der groß angelegten Typisierungsaktion im ganzen Norden.
Hoffnung für kleine Ivy: Mädchen erhält Stammzellenspende
Zum Hintergrund: Im November wurde bei Ivy, die zurzeit mit ihren Eltern in Singapur lebt, eine seltene Krankheit festgestellt – hämophagozytische Lymphohistiozytose, kurz HLH. Diese zerstörte in kürzester Zeit 95 Prozent des Knochenmarks von Ivy. Die Zweijährige liegt seit Monaten in einem Krankenhaus in Singapur, bekommt Bluttransfusionen und musste streng isoliert werden. Jeder noch so kleine Infekt könnte lebensbedrohlich für sie sein.
Nun die Wende in diesem schrecklichen Drama. Derzeit ist Ivy auf dem Weg der Besserung, die Stammzellenspende nistet sich anscheinend ein, berichten die Großeltern. „Einige Infektionen kämpfen jedoch dagegen und machen Ivy noch zu schaffen“, so Hössermann. „Es bleibt ein Kampf, den Ivy ganz tapfer aufnimmt.“
Transplantation: Die ersten 100 Tage nach der OP sind entscheidend
Norbert Hössermann und seine Frau sind von der Hilfsbereitschaft und Anteilnahme am Schicksal ihrer kleinen Enkelin überwältigt. „Es sind weitaus mehr Menschen zu den Typisierungsaktionen gekommen, als wir jemals zu hoffen gewagt haben“, sagt der Immobilienunternehmer. Und genau dabei muss auch der Spender gefunden worden sein.
Hössermann hofft nun, dass sich seine kleine Enkelin weiter erholt und vielleicht schon bald das Krankenhaus verlassen kann. „Die ersten 100 Tage sind entscheidend. Erst dann wissen wir, ob es wirklich geklappt hat.“ Im Moment sehe es aber gut aus.
Stammzellenspender: 7000 Menschen waren in Hamburg und Kappeln dabei
Mut macht ihm und allen anderen Verwandten auch die Tatsache, dass durch die Typisierungsaktion anderen schwer kranken Menschen geholfen werden kann. „7000 Menschen haben sich registrieren lassen. Das ist der absolute Wahnsinn.“ Rein statistisch gesehen führe ein Prozent aller Registrierung zu einer passenden Spende. „Das heißt, es sind Spender für etwa 70 weitere Menschen dabei gefunden worden“, so der Unternehmer.
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Die große Hilfsbereitschaft aller Menschen habe damit vermutlich so manches Leben gerettet. „Das macht uns wirklich glücklich.“ Hössermann bedankt sich in diesem Zusammenhang auch noch einmal bei dem Spender: „Wir kennen ihn nicht, aber es ist uns wichtig deutlich zu machen, wie dankbar wir sind.“