Hamburg. Wegen seltener Erkrankung braucht das Mädchen eine Knochenmarkspende. Typisierungsaktion am Wochenende in Wilhelmsburg und im Norden.
- Die kleine Ivy ist an einer seltenen Krankheit erkrankt, die ihr Knochenmark bereits zu 95 Prozent zerstört hat
- Zu ihrer Rettung braucht das fröhliche Mädchen eine Stammzellenspende.
- Die Typisierungsaktion auch für Fremde hat am Sonntag in Kappeln und Wilhelmsburg stattgefunden.
Sie strahlt, sie lacht, sie schaut frech in die Kamera: Die kleine Ivy ist ein fröhliches Kind, die voller Begeisterung die Welt um sich herum erkundet. Das berichten ihre Großeltern Silke und Norbert Hössermann, die nun voller Sorge und Angst um die Zweijährige sind. „Seit acht Wochen steht unser aller Leben auf dem Kopf“, sagt Silke Hössermann. „Unser Leben dreht sich gerade um nichts anderes mehr.“
Der Grund: Im November wurde bei dem kleinen Mädchen, das zurzeit mit seinen Eltern in Singapur lebt, eine seltene Krankheit festgestellt – hämophagozytische Lymphohistiozytose, kurz HLH. Diese hat bereits 95 Prozent des Knochenmarks von Ivy zerstört. Die Zweijährige liegt in einem Krankenhaus in Singapur, bekommt Bluttransfusionen und muss streng isoliert werden. Jeder noch so kleine Infekt könnte lebensbedrohlich für sie sein.
Stammzellenspende für schwerkranke Ivy: Typisierungsaktionen in Hamburg und Kappeln
Helfen kann dem kleinen Kind derzeit nur eine Stammzellenspende. Ihre Eltern und Großeltern versuchen nun bereits seit Wochen, einen geeigneten Spender für sie zu finden. Silke und Norbert Hössermann leben in Kappeln (Schleswig-Holstein), betreiben hier die Immobilienfirma „Meerzeit für Ferien“. Die Eltern des kleinen Mädchens sind Hamburger. Hier im Norden versuchen sie jetzt, möglichst viele potenzielle Spender zu mobilisieren.
Deshalb finden am Wochenende in Hamburg-Wilhelmsburg und Kappeln mit Unterstützung der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) Typisierungsaktionen für Ivy statt. Freiwillige im Alter von 17 bis 55 Jahre können am Sonntag (14. Januar) zwischen 11 und 17 Uhr in das Wildwuchs Brauwerk (Jaffestraße 8, 21109 Hamburg) kommen. In Kappeln ist die Aktion zwischen 12 und 16 Uhr im Pierspeicher direkt an der Schlei. Unter dem Betreff „Ivy will leben“ gibt es auch auf der Homepage der DKMS einen Aufruf, sich registrieren zu lassen.
Seltene Krankheit – zweijährige Ivy hatte bereits 15 Bluttransfusionen
Auch in Glücksburg an der Flensburger Förde wird es eine Aktion geben. Am Freitag (19. Januar) können Männer und Frauen sich zwischen 12 und 20 Uhr im Sandwig Strandbristro (Kirstenstraße 6) registrieren lassen. „Fünf Minuten für euch sind eine Chance auf Leben für jemanden wie Ivy“, schreibt das Bistro dazu auf seiner Instagram-Seite – und hofft, möglichst viele Menschen so mobilisieren zu können.
Die Familie hofft, bei der Typisierung einen passenden Spender oder eine passende Spenderin für Ivy zu finden. „Unsere kleine Enkelin ist leider einer der seltenen Fälle, auf die bisher in ganz Europa kein Spender gepasst hat“, sagt Norbert Hössermann. 90 Prozent der Erkrankten fänden mithilfe der Stammzellendatenbank einen geeigneten Spender, nur zehn Prozent nicht. Zu denen gehöre tragischerweise Ivy.
Stammzellenspende: Familie hofft auf viele Menschen bei Typisierungsaktionen
Das Problem: Das kleine Mädchen kann nur etwa 20 Bluttransfusionen bekommen – danach würde eine Stammzellenspende weniger Chancen auf Erfolg haben. 15 hat sie bereits in den vergangenen Wochen bekommen. Das heißt: Die Zeit wird knapp. „Wir haben noch bis Ende Januar Zeit“, sagt Norbert Hössermann, und man hört ihm die Verzweiflung an.
Sollte es bis dahin keinen passenden Spender geben, würde Ivys Vater sein Knochenmark spenden. Das passt allerdings nicht wirklich zu dem seiner Tochter. „Da haben wir immerhin eine 50-zu-50-Chance“, so Hössermann. Mehr aber auch nicht.
- Junger Vater aus Barmstedt sucht nach einem Lebensretter
- Frühgeburt: „Überall die Schläuche, das war schlimm“
- Verbrennung bei Kindern - größte Gefahr überrascht
Zwischen 500 und 800 Teilnehmer werden an den Terminen erwartet
Weiter möchten die verzweifelten Großeltern derzeit nicht denken. „Wir tun jetzt einfach alles, damit wir bis Ende Januar noch einen geeigneten Spender finden.“ Die beiden rechnen bei den beiden Terminen mit 500 bis 800 Teilnehmern. „Es ist natürlich klar: Je mehr kommen, desto besser.“ Zumal bei der Aktion ein Spender für einen anderen Patienten gefunden werden könnte.
Deshalb bittet das Ehepaar alle Menschen, die am Sonntag Zeit haben, zu einem der beiden Termine zu kommen. „Bitte helfen Sie unserer kleinen Ivy. Damit sie die Chance auf eine fröhliche Kindheit und ein gesundes Leben hat.“