Hamburg. 60 Jahre alte Thujen verschönern die Hohe Bleichen in der City. Doch das BID ist in Sorge um das Grün – und hat Schilder aufgestellt.

Flanieren, schöne Schaufenster bestaunen, vielleicht eine Pause auf einer der Bänke einlegen: Die Gegend an der Straße Hohe Bleichen in der Hamburger City ist vor einigen Jahren so umgestaltet worden, dass Fußgänger hier gerne unterwegs sind – zum Bummeln in exklusiven Geschäften, zum Essen in schicken Restaurants wie dem Edmondo oder zum Ausruhen unter Bäumen.

Doch diese Bäume, die hier damals zu einer besonderen Atmosphäre beitragen sollten, sind offenbar gefährdet. Die Grundeigentümer, die sich zum Business Improvement District (BID) Hohe Bleichen-Heuberg zusammengefunden haben, um das Areal zu verschönern, beobachten seit Längerem eine Verschlechterung ihres Zustands. Braune Stellen deuteten auf eine mangelnde Pflege hin, sagt Mareike Menzel vom BID.

City Hamburg: Hohe Bleichen – Eigentümer sorgen sich um die Bäume

Seit April 2020 ist die Pflege der Grünbereiche in die Verantwortung des Bezirksamts Hamburg-Mitte übergegangen. Zuvor hatte sich der BID zehn Jahre lang um die Bäume – sogenannte Thujen – gekümmert.

Seit dem Wechsel der Zuständigkeit hat das BID „bereits wiederholt auf die Notwendigkeit zum Handlungsbedarf beim Bezirksamt hingewiesen“, betont Mareike Menzel. Vom Bezirksamt Mitte habe es daraufhin geheißen, dass „eine Sonderbehandlung der Thujen nicht vorgesehen ist“, so die BID-Prokuristin von dem Austausch mit der Behörde über die Gewächse, für die offenbar nur eine turnusmäßige Pflege und Bewässerung übernommen wurde.

Bäume in der Hamburger City leiden zusätzlich durch Hundekot

Der Zustand der Bäume habe Anlass zur Sorge gegeben, dass die nötige Sonderbehandlung durch die Stadt ausgeblieben ist, beklagt Menzel. Das BID befürchtet nun langfristige Folgen für die Zypressenart. Es wäre für das Stadtbild und das Engagement der Grundeigentümer, „die in den vergangenen zehn Jahren mehr als 2,8 Millionen Euro in den öffentlichen Raum investiert haben, bedauerlich, sollten die Thujen nicht überleben“.

Seit Kurzem stoßen Passanten in der Gegend ganz in der Nähe des Hanseviertels auch auf besondere Hinweise auf dem Gehweg, die das BID aufgestellt hat. „Achtung. Hier ist kein Hundeklo“, heiß es auf den rot-weißen Schildern neben den Stämmen der bis zu zehn Meter hohen, 60 Jahre alten Bäume. Denn durch Hundekot litten die Thujen zusätzlich – wegen einer weiteren Übersäuerung des Bodens.

Schilder mit der Aufschrift: „Achtung. Hier kein Hundeklo“, sollen die Bäume schützen. Die Hinweise wurden kürzlich aufgestellt und sollen den Boden vor weiterer Übersäuerung bewahren.
Schilder mit der Aufschrift: „Achtung. Hier kein Hundeklo“, sollen die Bäume schützen. Die Hinweise wurden kürzlich aufgestellt und sollen den Boden vor weiterer Übersäuerung bewahren. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

City Hamburg: Hohe Bleichen – Stadt hat keine Schädigung der Bäume festgestellt

Bereits als vor drei Jahren die Verantwortung für die Bäume zum Bezirksamt wechselte, sei der Behörde ein Laborbericht vorgelegt worden, der einen zu hohen Kalium- und Natriumgehalt im Boden aufzeigt, teilt Bezirkssprecherin Elsa Scholz mit. Zwischenzeitlich seien die schädigenden Stoffe aus der Erde ausgespült worden.

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Derzeit sei eine zusätzliche Bewässerung aber nicht nötig, sagte Scholz mit Blick auf das nasse Wetter. Grundsätzlich würden die Bäume so behandelt, dass die Verkehrssicherheit erhalten bleibt. Dazu komme die überall in der Stadt übliche Pflege des Grüns.

Nur bei länger anhaltenden Trockenperioden würde das Bezirksamt „zusätzliche Bewässerungsgänge beauftragen, um eine Anreicherung durch Eintrag von salzhaltigen Flüssigkeiten entgegenzuwirken“, sagt die Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte. Eine langfristige Schädigung der Bäume habe die Stadt nicht festgestellt – weder in den vergangenen Jahren noch bei der letzten Begehung, so Scholz.