Hamburg. Wie im Katers Köök gibt es nun auch im Katzentempel Regeln für Kinder unter zehn Jahren. Mit einem entscheidenden Unterschied.
Gemütliche Atmosphäre, frischer Kaffee und dabei eine Katze auf dem Schoß. Diese Vorstellung dürfte wohl den meisten Besuchern vorschweben, wenn sie an die Katzencafés in der Stadt denken. Für Familien mit Kindern unter zehn Jahren ist das jetzt allerdings schwer umsetzbar. Mit dem Katzentempel in der HafenCity kündigt nun innerhalb einer Woche das zweite Katzencafé in Hamburg eine Altersbeschränkung an. Allerdings nicht freiwillig.
Erst vergangene Woche hatte das Katers Köök in Eimsbüttel bekannt gegeben, dass Kinder unter zehn Jahren zum Schutz der Katzen draußen bleiben müssen. Weil es regelmäßig zu Vorfällen mit unbeaufsichtigten Kindern gekommen sei, habe man sich dazu entschieden, eine grundlegende Altersbeschränkung einzuführen. Trotz großer Enttäuschung in den sozialen Netzwerken waren die Reaktionen überwiegend verständnisvoll.
HafenCity Hamburg: Katzencafé hat nun spezielle Regel für kleine Kinder
Auf einem Aushang des Katzentempels in der HafenCity ist jetzt zu lesen, dass auch hier unter Zehnjährige teilweise nicht mehr zugelassen werden können. Nur noch bis 12 Uhr ist der Zugang auch mit kleinen Kindern erlaubt. Von mittags an haben dann nur noch Kinder ab zehn Jahren Zutritt. Die Maßnahme im Standort des Katzentempel-Franchise – in Deutschland gibt es 15 weitere Standorte – beruht laut Aushang auf einer behördlichen Vorgabe des Veterinäramtes.
„Es gab Beschwerden, dass sich einige Katzen durch das Verhalten der Kinder stressbedingt vermehrt zurückziehen würden“, erklärt Elsa Scholz, Sprecherin des Bezirksamts Hamburg-Mitte, dem das Veterinäramt untergeordnet ist. Deshalb habe die Betreiberin des Katzentempels laut Scholz auf Empfehlung des Bezirks ein Konzept erarbeitet, um „das Wohlbefinden der Katzen wieder zu steigern“.
Katzencafé Hamburg: Konzept laut Bezirksamt generell „unproblematisch“
Andrej Huber, Mitinhaber des Katzentempels am Überseeboulevard, beschreibt ein ähnliches Problem wie im Katers Köök auf Instagram: „Es kommt oft vor, dass Eltern den Kindern nicht so zeigen können, wie man mit den Tieren umgeht.“ Auch im Katzentempel habe das Wohl der Katzen jedoch oberste Priorität. Deshalb stehe man im regelmäßigen Austausch mit dem Veterinäramt.
Die Besucherinnen und Besucher könnten die Entscheidung laut Huber nachvollziehen: „Die Eltern waren verständnisvoll. Es geht ja um den Tierschutz, nicht darum, dass wir gegen Kinder sind.“ Allgemein sieht der Bezirk Mitte im Konzept der Katzencafés kein Problem: „In Katzencafés werden nur Tiere eingesetzt, die sehr menschenbezogen sind, und somit ist das Konzept unproblematisch für sie“, so Elsa Scholz.
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Die Auflage zum „Schutz der Katzen vor Beunruhigung durch Kinder“ sei eher eine routinemäßige Maßnahme aufgrund der akuten stressbedingten Anzeichen, heißt es vom Bezirksamt. Wie lange die Maßnahme gelten wird, wisse Huber noch nicht.
Katzencafé in Eimsbüttel: Katers Köök hat Mindestalter freiwillig eingeführt
Anders ist es beim Katers Köök: Hier soll die Altersbeschränkung dauerhaft gelten. Da die Veterinärämter den jeweiligen Bezirken untergeordnet sind, ist für tierschutzrechtliche Vorgaben beim Katers Köök das Bezirksamt Eimsbüttel verantwortlich. Der entscheidende Unterschied: Man habe zu dem Thema bislang keinerlei Beschwerden erhalten, so Bezirksamtssprecher Kay Becker.
Laut Becker hat das Café am Kleinen Schäferkamp die Altersbeschränkung auf eigenständiger Basis eingeführt: „Hier gab es keine Intervention des Bezirksamtes und auch keine aktuellen Vorgaben, die mit der Änderung der Öffnungszeiten für Kinder in Zusammenhang stehen.“