Hamburg. Im S-Bahnhof flogen nach einem Gewaltexzess Mitte Februar erneut die Fetzen. Schon wieder schlugen sich drei junge Männer. Die Details.

Um exakt 23.55 Uhr am Karfreitag sind drei mutmaßlich betrunkene Männer im S-Bahnhof Reeperbahn aufeinander losgegangen. Einer von ihnen musste ins Krankenhaus. Dabei ging die Party auf dem Kiez eigentlich so richtig erst fünf Minuten später los. In der Nacht zum Sonnabend endete nämlich die sogenannte Karfreitagsruhe erstmals schon um Mitternacht und nicht erst, wie sonst üblich, um 2 Uhr. Die Regelung hatte der Senat Mitte März dieses Jahres gelockert.

Doch vom aufgeweichten Partyverbot hatten die drei nichts mehr, für sie hatte es sich Karfreitag ausgefeiert. Nach Angaben der Bundespolizei gab es Streit zwischen zwei jungen Russen (21,22) und einem 32 Jahre alten Deutschen. Nach Abendblatt-Informationen waren bei allen Beteiligten schon Ausfallerscheinungen mutmaßlich durch Alkoholkonsum zu bemerken, einen anderen Schluss ließen die von den Beamten später gesichteten Videoaufzeichnungen jedenfalls kaum zu.

Bundespolizei ermittelt nach Karfreitags-Prügelei wegen gefährlicher Körperverletzung

Doch beim Austausch von verbalen Feindseligkeiten allein blieb es nicht lange, die Männer schlugen sich wechselseitig, sagt Bundespolizei-Sprecher Woldemar Lieder. „Zudem sollen die russischen Staatsangehörigen den 32-Jährigen im Gesichtsbereich getreten haben“, so der Sprecher weiter. Wachleute konnten die drei Kontrahenten schließlich trennen und sie bis zum Eintreffen der Bundespolizei festhalten. Der 32-Jährige hatte einen blutenden Cut an der linken Augenbraue erlitten und kam mit dem Rettungswagen in eine Klinik.

Gegen alle drei hat die Bundespolizei nun Strafverfahren eingeleitet: gegen die beiden Russen wegen gefährlicher Körperverletzung, zumal sie gemeinsam auf den älteren Mann eingedroschen haben sollen, und gegen den 32-Jährigen wegen einfacher Körperverletzung.

S-Bahnhof Reeperbahn: Mitte Februar prügelten zwei Männer 28-Jährigen bewusstlos

Der Vorfall erinnert an eine erst sechs Wochen zurückliegende, noch blutigere Auseinandersetzung im S-Bahnhof Reeperbahn. Am 12. Februar waren zwei 18 und 21 Jahre alte Männer aus Lohbrügge dort mit einem 28-Jährigen in Streit geraten. Die beiden Jüngeren schlugen und traten ihr Opfer zunächst, fuhren nach diesem ersten Gewaltexzess eine Station mit der S-Bahn, um doch wieder zurückzukehren und den 28-Jährigen erneut zu malträtieren. Diesmal schlugen sie ihn bewusstlos. Die beiden jungen Schläger wurden noch in der Tatnacht verhaftet und in die Haftanstalt überstellt. Ihr 28 Jahre altes Opfer musste im Krankenhaus behandelt werden.

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