Hamburg. Schausteller wünschen sich eine Verlängerung der Veranstaltung auf dem Heiligengeistfeld. Die Gründe und was die Politik dazu sagt.

Gerade erst, am 22. März, hat der Hamburger Frühlingsdom begonnen. Zwei Millionen Besucher werden in der Zeit bis zum 21. April auf dem Heiligengeistfeld erwartet, auf dem vier Wochen lang 253 Buden und zahlreiche rasante Fahrgeschäfte, Neuheiten wie Klassiker, die Gäste anlocken.

Doch auf dem 77. Dom-Stammtisch, zu dem sich am Montagabend rund 100 Schausteller und viele Politiker (es ist Wahlkampf in den Hamburger Bezirken!) in der Bauernkate auf dem Hamburger Dom versammelt hatten, ging es schon um die nächste Veranstaltung: den Sommerdom. Dieser soll, wenn es nach den Schaustellerfamilien geht, künftig bitte um eine Woche verlängert werden.

Hamburger Dom: Politiker aller Parteien halten Forderung für „nachvollziehbar“

„Dieser Wunsch ist absolut nachvollziehbar, da sind wir uns parteiübergreifend einig“, sagt Jimmy Blum, Bezirksabgeordneter für die FDP in Hamburg-Mitte. So hätten die Schausteller argumentiert, dass ihnen die steigenden Kosten für Strom, Logistik und Personal deutlich zu schaffen machten. Allein der Aufbau der teils riesigen Fahrgeschäfte sei enorm zeit- und kostenintensiv. Da würde eine weitere Woche, in der man Umsatz machen könne, den Schaustellern wirtschaftlich sehr helfen. Schließlich wolle man die Kosten auch nicht über höhere Preise an die Besucher weitergeben.

Jimmy Blum (FDP), Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, unterstützt die Schausteller bei ihrer Forderung.
Jimmy Blum (FDP), Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte, unterstützt die Schausteller bei ihrer Forderung. © picture alliance/dpa | Markus Scholz

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„Es ist immer ein wirtschaftlicher Spagat“, sagt Robert Kirchhecker, Präsident des Hamburger Schaustellerverbandes. „Es ist wichtig, den familiären Charakter zu bewahren und den Zugang möglichst allen Menschen zu ermöglichen. Wir leben hier nicht von den Superreichen, aber wir können auch nicht zaubern. Am Ende sind wir BWLer und können keine roten Zahlen schreiben“, so der Schaustellerpräsident.

Dom Hamburg: Wirtschaftssenatorin ist zuversichtlich, dass eine Lösung kommt

Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD), die beim Dom-Stammtisch ebenfalls anwesend war, zeigte sich sehr zuversichtlich: „Es laufen in dieser Sache bereits Gespräche, und ich bin guter Dinge, dass wir eine einvernehmliche Lösung finden.“ Frühestens werde der Sommerdom dann im Jahr 2025 um eine Woche verlängert werden.