Hamburg. Mordkommission ermittelt wegen einer schweren Gewalttat an Hamburgs Flaniermeile. Die Fahnder suchen nach Zeugen – und dem Opfer.
Wieder einmal ist es am Hamburger Kriminalitätshotspot Jungfernstieg zu einer schweren Gewalttat gekommen. Wie die Polizei Hamburg mitteilte, ist dort am späten Freitagabend ein Mann bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt worden. Anschließend trat der Täter auf sein am Boden liegendes Opfer ein.
Wenig später nahmen Beamte am Hauptbahnhof Hamburg einen 21-jährigen Verdächtigen fest. Für die Ermittlungen zu dem versuchten Tötungsdelikt bittet die Polizei nun um Hinweise aus der Bevölkerung.
Jungfernstieg: Opfer bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt – Polizei Hamburg sucht Zeugen
Zugetragen hat sich der Vorfall am U-Bahnhof Jungfernstieg, genauer gesagt am Zugang zur S-Bahn. Mehrere Männer sollen sich dort gegen 22.40 Uhr geprügelt haben. Später soll dann der 21-jährige Beteiligte seinem Gegner die Atemwege abgedrückt haben. Danach die Tritte.
Passanten hatten über eine Notrufsäule die Einsatzkräfte hinzugerufen. Doch als die Polizisten eintrafen, waren weder die Beteiligten noch die Zeugen vor Ort. Auch nicht das Opfer der Attacke.
Polizei Hamburg nimmt Verdächtigen fest – der sitzt nun in Untersuchungshaft
Weitere Ermittlungen haben die Ordnungshüter dann auf die Spur des Beschuldigten geführt. Genau wie sein Opfer hatte er mit jeweils drei Begleitern die S-Bahn zum Hauptbahnhof genommen und dort den Ausgang in Richtung St. Georg. Noch im Bereich des Hauptbahnhofes schnappte eine wachsame Streife der Bundespolizei den mutmaßlichen Haupttäter.
Inzwischen hat die Mordkommission des LKA sowie die Abteilung für Kapitaldelikte der Staatsanwaltschaft Hamburg die Ermittlungen übernommen. Der 21-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft.
Polizei und LKA suchen Zeugen der Tat – und das unbekannte Opfer
Noch nicht ermittelt wurde das Opfer der gefährlichen Attacke. Auch wer die übrigen Beteiligten der Schlägerei waren, ist noch nicht geklärt. Deshalb werden Zeugen des Vorfalls gebeten, sich unter der Telefonnummer 040/4286-56789 oder auf einer Dienststelle bei der Polizei zu melden. Das gilt insbesondere für den Geschädigten und seine Begleiter.
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Der Zugang zur S-Bahn am Jungfernstieg geriet 2018 in die Schlagzeilen, weil ein 34-jähriger Mann dort seine Ex-Frau und die gemeinsame Tochter erstochen hatte. Aber auch darüber hinaus hat es der Bereich in den vergangenen Jahren zu trauriger Berühmtheit gebracht. Immer wieder liefern sich am Jungfernstieg Jugendgruppen üble Schlägereien. Es kam auch schon zu mehreren Messerattacken.