Hamburg. Großer Andrang: Landesverband verzeichnet deutlich mehr Gäste. Auch für neue Saison schon viele Buchungen. Womit Hamburg punktet.
Die Jugendherbergen im Norden waren im vergangenen Jahr besonders beliebte Ziele für Reisende. Mit weit mehr als einer Million Übernachtungen verzeichnete der DJH-Landesverband Nordmark 2023 sein bestes Ergebnis der vergangenen sechs Jahre. Die Jugendherbergen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordniedersachsen erzielten damit ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das vergangene Jahr war für die Häuser das erste Jahr ohne pandemiebedingte Einschränkungen.
Die meisten Übernachtungen haben tatsächlich die beiden Hamburger Jugendherbergen verzeichnet. Spitzenreiter ist die Jugendherberge „Auf dem Stintfang“.
Tourismus: Jugendherberge „Auf dem Stintfang“ in Hamburg am beliebtesten
Dies liegt einerseits an der beliebten Lage des Hauses direkt an den Landungsbrücken und an der Großstadt, die das ganze Jahr über Gäste anzieht. Aber auch die Bettenzahl spiele eine Rolle, so Sprecherin Katharina Pauly. „Die beiden Hamburger Jugendherbergen mit 423 Betten an der Horner Rennbahn und 356 Betten auf dem Stintfang gehören zu den größten Jugendherbergen in unserem Landesverband.“ Eine vergleichbar hohe Anzahl an Betten habe noch die Jugendherberge List auf Sylt mit 396 Betten.
Anders als in der Großstadt Hamburg konzentriere sich die Zahl der Gäste auf den Inseln und an den Küsten mehr auf die Sommersaison, teilweise inklusive Frühling und Herbst. Ländliche Regionen sind laut Pauly eher zu den Klassenfahrts-Zeiträumen im Frühling oder Frühsommer, im Sommer und im Herbst gebucht.
Ostsee: Auf Platz drei der Übernachtungszahlen liegt ein Küstenort
Auf Platz drei der Übernachtungszahlen liegt die Jugendherberge Scharbeutz. Im Sommer gibt es dort 187 Betten im Haus und 400 Betten auf dem Gruppenzeltplatz. Die fest installierten Zelte für Jugendgruppen sind von April bis Oktober geöffnet. Das Haus in Scharbeutz erzielte laut Pauly im vergangenen Jahr das beste Ergebnis der vergangen zehn Jahre mit fast 62.400 Übernachtungen.
Der gemeinnützige Landesverband verbuchte insgesamt 1,065 Millionen Übernachtungen in seinen 40 geöffneten Jugendherbergen. „Unser Jahresergebnis ist umso bemerkenswerter vor dem Hintergrund, dass wir vier Jugendherbergen weniger in Betrieb hatten als vor der Pandemie“, sagt Landesverbands-Geschäftsführer Stefan Wehrheim.
Jugendherbergen: Drei Unterkünfte werden derzeit anderweitig genutzt
Drei Jugendherbergen werden seinen Angaben zufolge weiterhin anders genutzt, sie beherbergen beispielsweise Flüchtlinge. Nach ihrem Einsatz als Impfzentrum sei die Jugendherberge Bad Oldesloe im April 2023 endgültig geschlossen worden. Bereinigt um die geschlossenen Häuser verzeichneten die Jugendherbergen im Norden ein Übernachtungs-Plus von zwei Prozent im Vergleich zu 2017.
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Die Besucherklientel sei wieder gewohnt bunt gewesen, heißt es in der Bilanz. Wie 2022 stammten überdurchschnittlich viele Übernachtungen, nämlich knapp 48 Prozent, von Schulklassen und Hochschulgruppen. „Hier spüren wir weiterhin einen Nachholeffekt“, so Wehrheim. „Soziales Lernen steht nach den Einschränkungen der Corona-Zeit weit oben auf der Agenda der Schulklassen.“
Jugendherberge in Norddeutschland: So setzt sich die Besucherschar zusammen
Auch Familien (rund 19 Prozent), junge Seminar-, Musik- & Sportgruppen (etwa 15 Prozent), Freizeitgruppen (gut 9 Prozent) sowie Paare und Alleinreisende (gut 9 Prozent) reisten in die Jugendherbergen im Norden. Der Landesverband Nordmark verzeichnete einen Zuwachs um 1,5 Prozent auf nun mehr als 180.000 Mitglieder.
Das sind die Ergebnisse nach Ländern:
- Hamburg: 182.865 Übernachtungen (+ 13,4 Prozent), 72.299 Gäste,
- Schleswig-Holstein: 783.730 Übernachtungen (+ 1,9 Prozent), 243.880 Gäste,
- Niedersachsen: 97.724 Übernachtungen (+ 4,9 Prozent), 30.632 Gäste.
Die Jugendherbergen blicken auch optimistisch in die kommende Saison: Mit rund 900.000 bereits gebuchten Übernachtungen für 2024 liege der diesjährige Jahresstart deutlich über dem Niveau anderer Jahre. „Wir hoffen, dass unsere Gäste uns auch in Zeiten von Inflation treu bleiben“, sagt Stefan Wehrheim. „Wir halten – trotz leicht gestiegener Preise – an unserer insgesamt kostendeckenden Preispolitik fest.“