Hamburg/Kiel/Westerland. Tief „Wencke“ hat seine Spuren in Hamburg hinterlassen. Mehr als 100 Einsätze in Schleswig-Holstein. Was nun auf den Norden zukommt.

Das Sturmtief „Wencke“ ist in der Nacht zum Freitag über Hamburg und den Norden hinweggefegt und hat mehrere Bäume entwurzelt, sowie Baustellenzäune auf die Straßen geweht. Insgesamt hielten sich die Schäden aber glücklicherweise in Grenzen, wie ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg am Morgen sagte. Insgesamt hätten die Retter etwa ein Dutzend Mal zu Einsätzen ausrücken müssen.

In der Droysenstraße in Othmarschen kippte eine heftige Böe kurz nach Mitternacht einen großen Baum quer über die Straße, dabei beschädigte der Baum auch einen Zaun auf der gegenüberliegenden Seite. Mit mehreren Motorsägen und auch von der Drehleiter aus zersägte die Feuerwehr den Baum und machte die Straße wieder frei.

Die Feuerwehr zersägte den umgestürzten Baum in Othmarschen.
Die Feuerwehr zersägte den umgestürzten Baum in Othmarschen. © TV Newskontor

Wetter Hamburg: Sturm entwurzelt Baum in Othmarschen

Laut Polizei wurde der Verkehr darüber hinaus vor allem von umgewehten Bauzäunen und Absperrungen beeinträchtigt. So fegte eine Böe unter anderem auch an den Elbbrücken eine Absperrung um, es kam aber zu keinen größeren Sperrungen.

In Schleswig-Holstein und Niedersachsen stürmte es ebenfalls heftig, die Auswirkungen fielen aber auch hier bis zum Morgen glimpflicher als befürchtet aus. Am Bremer Flughafen wurden laut Webseite am frühen Morgen drei Flüge gestrichen. Die Deutsche Bahn meldete zunächst keine Beeinträchtigungen.

Wetter Hamburg: Orkanböen auf Sylt und in Dithmarschen

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden in List auf Sylt und in Büsum im Kreis Dithmarschen Orkanböen von 119 und 122 Kilometern pro Stunde gemessen. Am Freitag soll es an den Küsten stürmisch bleiben, während der Wind im Binnenland nachlassen dürfte, wie es hieß. Am frühen Morgen waren vor allem an der Küste Schleswig-Holsteins die letzten Auswirkungen des kräftigen Sturmtiefs spürbar, wie eine DWD-Sprecherin sagte.

Umgestürzte Bäume und umherfliegende Verkehrsschilder

Im Kreis Dithmarschen verzeichnete die Feuerwehr in der Nacht rund 20 kleinere Einsätze – etwa wegen einzelner umgestürzter Bäume auf den Straßen oder umherfliegender Verkehrsschilder. Starke Winde waren auch im niedersächsischen Cuxhaven zu spüren.

Hier gab es orkanartige Böen mit einer Stärke von bis zu 105 Kilometern pro Stunde. In Bremen und im Emsland gab es laut DWD zum Teil schwere Sturmböen.

Mehr als 100 sturmbedingte Einsätze in Schleswig-Holstein

Die vier zentralen Polizeileitstellen in Schleswig-Holstein meldeten in einer ersten Bilanz mehr als 100 Einsätze. Den Informationen zufolge wurde bisher kein Mensch durch typische Sturmfolgen verletzt.

Im Bereich der Polizeileitstelle Süd rund um Lübeck machten sich ebenfalls Bauzäune und Mülltonnen selbstständig. Insgesamt kam es hier zwischen 18.00 Uhr und 6.30 Uhr zu 26 Einsätzen – Tendenz steigend. Es gab die Befürchtung, dass Autos und Anhänger durch den Wind auf Straßen rollen. Im Norden und in der Mitte von Schleswig-Holstein kam es den zuständigen Polizeileitstellen zufolge zu 76 Einsätzen.

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Die Leitstelle West teilte am frühen Freitagmorgen mit, dass auch in ihrem Gebiet größere Sturmschäden ausgeblieben seien. Konkrete Einsatzzahlen für den gesamten Westen konnten die Beamten bisher nicht zusammentragen, wie ein Sprecher sagte. Man gehe aber davon aus, dass viele Meldungen über Sturmschäden erst im Laufe des Morgens eingehen würden. Im Kreis Segeberg und Kreis Pinneberg allein kam es zu 21 Einsätzen.