Hamburg. Zollfahnder durchsuchen „Grande Amburgo“ in Hamburg. Brasilianische Kollegen hatten zuvor Drogen in Feuerwehrauto an Bord gefunden.

Die „Grande Amburgo“ ist ein häufiger Gast im Hamburger Hafen. Regelmäßig pendelt der 21 Jahre alte Frachter der italienischen Grimaldi-Reederei zwischen der Hansestadt und Südamerika. An Bord des RoRo-Schiffes sind normalerweise vor allem Autos und Container.

Doch im Oktober vergangenen Jahres entdeckten Zollfahnder auf der „Grande Amburgo“ noch eine ganz andere, brisante Fracht, wie erst jetzt bekannt wurde. Rund 500 Kilogramm Kokain stellten die Beamten sicher, wie der Sprecher der Zollfahndung Hamburg, Andreas Franke, dem Abendblatt am Donnerstag bestätigte. Insgesamt seien auf dem Schiff entlang seiner Route zwischen Brasilien und Europa sogar drei Tonnen der Droge gefunden worden.

Hafen Hamburg: Drei Tonnen Kokain in Autofrachter aus Brasilien entdeckt

Beladen wurde die „Grande Amburgo“ im brasilianischen Hafen von Santos. Dort wurde das Schiff bereits zum ersten Mal von der Polizei durchsucht. Dabei entdeckten die Beamten rund 400 Kilogramm Kokain, das unter anderem in einem Feuerwehrauto versteckt war.

Danach ging die Fahrt des Frachters weiter in Richtung Hamburg, mit Zwischenstationen wie Teneriffa und Antwerpen. Auf den Zwischenstationen gab es weitere, große Drogenfunde. Als die „Grande Amburgo“ dann schließlich auf der Elbe in Richtung der Hansestadt schipperte, warteten im Hafen schon die Zollfahnder.

Hafen Hamburg: Zollfahnder transportieren Kokainfund mit Gabelstapler ab

Sie stöberten an Bord des Frachters weitere 500 Kilogramm Kokain auf, die die Kollegen aus den anderen Ländern noch nicht entdeckt hatten. „An Bord eines großen Frachters gibt es unzählige Verstecke für Drogen, da ist es bei einer Durchsuchung kaum möglich, alles auf einmal zu entdecken“, sagt Franke.

Die in Hamburg sichergestellte Menge an Kokain war jedenfalls so groß, dass die Beamten einen Gabelstapler brauchten, um die Drogen abzutransportieren. Für wen die brisante Ware bestimmt war und wer genau sie auf die Reise schickte, wird nun ermittelt.

Immer wieder Kokain-Funde im Hamburger Hafen

Im Hamburger Hafen kommt es immer wieder zu spektakulären Drogenfunden aus Südamerika. So hatte die kolumbianische Polizei erst Anfang Februar einen 44 Jahre alten Mann festgenommen, der im Jahr 2021 an der Verschiffung von 16 Tonnen Kokain aus Paraguay nach Hamburg beteiligt gewesen sein soll.