Hamburg. Versteckt unter Bananen oder Reifenteilen schleusten die Angeklagten Kokain für 280 Millionen Euro durch den Hamburger Hafen.
Riesige Mengen Drogen versteckt unter Bananen, Holzkohle oder Reifenteilen: Bei einem der größten Rauschgiftprozesse der vergangenen Jahre hat das Hamburger Landgericht am Freitag elf Männer im Alter zwischen 35 und 57 Jahren zu Haftstrafen zwischen 6 und 15 Jahren verurteilt.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die elf Angeklagten rund acht Tonnen Kokain aus Kolumbien in Seefracht-Containern versteckt über den Hamburger Hafen geschmuggelt haben. Die Männer aus Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein waren laut Gericht Teil einer international agierenden Bande.
Acht Tonnen Kokain geschmuggelt: Lange Haft für elf Männer
Ein 40-Jähriger soll an allen Lieferungen in leitender Funktion beteiligt gewesen sein. In mehreren Fällen sollen drei der Angeklagten ihre beruflichen Positionen in Hafenlogistik-Betrieben dafür genutzt haben, die in Hamburg ankommenden Container mitsamt ihrer Ladung aus dem Hafen zu bringen.
Zwei weitere Angeklagte, die als selbstständige Fuhrunternehmer im Hafen arbeiteten, sollen den Transport der Container organisiert haben. Dabei ging es um neun Lieferungen im Jahr 2020. Nach Angaben der Polizei Hamburg hat das Kokain einen geschätzten Wert von 280 Millionen Euro.
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Auf die Angeklagten gestoßen waren die Ermittler über Chats. Französische Fahnder hatten die Software EncroChat geknackt und Tausende Chats Krimineller entschlüsselt.