Hamburg. 32-Jähriger soll Vater und Onkel erstochen haben. Nun muss er sich wegen Totschlags verantworten. War es ein Familienstreit?
Im Fall des Messerangriffs mit zwei Toten in Hamburg-Billstedt ist gegen den mutmaßlichen Täter ein Haftbefehl wegen zweifachen Totschlags erlassen worden. Der Mann sei anschließend zurück in ein Untersuchungsgefängnis gebracht worden, sagte eine Sprecherin der Hamburger Staatsanwaltschaft am Sonntag.
Der 32-Jährige hatte sich am Sonnabend – einen Tag nach der Tat – der Polizei gestellt. Er hatte selbstständig das Polizeikommissariat 42 in Billstedt aufgesucht.
Polizei Hamburg: Vater und Onkel sterben bei Messerangriff in Billstedt
Den bisherigen Erkenntnissen des Landeskriminalamts und der Staatsanwaltschaft zufolge war es am Freitagmittag vor einem Haus in der Druckerstraße zu einem Streit zwischen drei Familienmitgliedern gekommen. Im Verlauf der Auseinandersetzung soll der 32 Jahre alte Sohn mit einem Messer auf seinen Vater (61) und seinen Onkel (58) eingestochen und diese hierdurch tödlich verletzt haben.
Anschließend flüchtete der Täter in Richtung der Straße Oberschleems. Worum es in dem tödlichen Streit ging, ist noch unklar. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an.
Polizei Hamburg: Tödliche Messerstecherei in Billstedt – Täter stellt sich
Am Freitag konnten schleunigst hinzugerufene Rettungskräfte vor Ort nur noch den Tod der beiden Männer feststellen. Beide hatten Stichwunden am Körper. Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort. Auch der Polizeihubschrauber „Libelle“ unterstützte die Beamten bei der Suche nach dem Täter.
Am Sonnabendvormittag stellte sich der Tatverdächtige nun den Beamten und wurde daraufhin vorläufig festgenommen. Kurz zuvor hatten Spezialkräfte noch vergebens zwei Wohnungen in Horn und Lohbrügge nach dem 32-Jährigen durchsucht. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen kam der Verdächtige in Untersuchungshaft.
Mehr Blaulicht-News
- Gewaltverbrechen: Wie Kliniken heimlich Beweise sichern
- Feuer im Flixtrain: Bahnsteig im Hauptbahnhof Hamburg evakuiert
- Polizei Hamburg fahndet nach Sexualtäter – 35-Jährige attackiert
In Medienberichten hieß es, der Tatverdächtige sei seiner Familie bereits zuvor durch seinen psychischen Zustand und aggressives Verhalten aufgefallen. Das konnte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht bestätigen. Es habe am Tag der Tat jedoch einen gemeinsamen Arztbesuch des Mannes mit seinem Vater und Onkel gegeben.
Erst in der vergangenen Woche kam es in der Nähe des Billstedt-Centers zu einer tödlichen Messerattacke auf einen 17-Jährigen. Ein Tatverdächtiger konnte am Montagabend in St. Georg festgenommen werden.