Hamburg. Im Hotel Vier Jahreszeiten kamen zahlreiche Persönlichkeiten zusammen. Woraus Fegebank, Magath, Kerstan und Co. Hoffnung schöpfen.
Wenn die grüne Flagge über dem Hotel Vier Jahreszeiten gehisst wird, ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass das Hamburger Abendblatt zum traditionellen Neujahrsempfang lädt. Schon zum 36. Mal folgten an diesem Mittwochvormittag Hamburger Promis, Sportler, Unternehmer und Politiker der Einladung und kamen im Nobelhotel an der Alster zusammen, um erwartungsvoll auf das kommende Jahr zu blicken.
„Ich bin im 14. Jahr Chefredakteur unseres geliebten Abendblatts, aber ich kann mich nicht erinnern, dass die Situation in Hamburg, Deutschland und der Welt schon einmal derart verzwickt war“, sagte Chefredakteur Lars Haider in seiner Neujahrsrede. „Dass ich hier reden darf, hat dabei vielleicht auch damit zu tun, dass ich trotz der Krisen der vergangenen Jahre ein Optimist geblieben bin“, so Lars Haider weiter und leitete damit zur großen Frage des Vormittags über.
Neujahrsempfang 2024: Hamburger Prominenz folgt Einladung des Abendblatts
„Was macht Ihnen Mut für das Jahr 2024?“ – Das hat die Hamburger Prominenz, darunter Katharina Fegebank, Felix Magath und Rhea Harder-Vennewald dem Abendblatt in wenigen Worten beschrieben. Während diese Frage für sie ein Kinderspiel war, taten sich andere schwer damit, Mutmachendes zu benennen. Die Antworten:
Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender Hapag-Lloyd: „Die Nachfrage nach der Containerschifffahrt ist in den vergangenen sechs Monaten besser gewesen als erwartet. Wir schauen deshalb auch für 2024 optimistisch aufs Geschäft. Das macht mir Mut.“
Stefanie von Berg, Leiterin des Bezirksamts Altona (Grüne): „Im vergangenen Jahr habe ich an einer interreligiösen Veranstaltung teilgenommen, bei der auch viele junge Menschen zusammenkamen. Und genau diese junge Generation ist es, die mir Mut für 2024 macht. Der Großteil dieser jungen Leute schaut nämlich ganz offen auf die Welt und setzt sich für Versöhnung ein.“
Ralf Neubauer, Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte (SPD): „Wir haben bei uns im Bezirksamt so tolle Mitarbeiter, mit denen es Spaß macht zusammenzuarbeiten und viel für die Stadt zu bewegen. Deshalb schaue ich auch dem Jahr 2024 positiv entgegen.“
Niels Pirck, Vorstandsmitglied Sparda-Bank und Vizepräses Handelskammer: „Die nächsten Wahlen zum Plenum der Handelskammer stehen an. Wir haben viele tolle Kandidaten und werden wieder eine starke Stimme der Hamburger Wirtschaft bilden.“
Sebastian Bezzel, Schauspieler und Host des aktuellen Beckenbauer-Podcasts: „Puh, im Moment empfinde ich es als äußerst schwierig, etwas zu finden, was mir Mut macht. Das muss ich ganz ehrlich sagen. Stabilität hingegen gibt mir, meiner Frau und den Kindern, den Alltag mit viel zu frühem Aufstehen, Sportterminen und Schule weiterzugestalten. Einfach weiterzumachen und in dosierter Form über die Nachrichten zu reden.“
Stephan Grossmann, Schauspieler: „Eigentlich würde es mir Mut machen, wenn wir alle wieder gut schlafen könnten. Ich träume von acht Stunden am Stück. Ich finde es nämlich äußerst schwer, aktuell richtig zur Ruhe zu kommen.“
Alexander Birken, CEO Otto Group: „Mut macht mir, wenn es in der gesamten Gesellschaft wieder mehr ums Gelingen statt ums Scheitern geht. Wir brauchen Mutausbrüche statt Wutausbrüchen.“
Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin (Grüne): „Es macht mir Mut, in die Augen meiner Töchter zu schauen. Da weiß man dann, wofür man das alles tut. Wir haben so viel zu verteidigen. Und deshalb macht es mir auch Mut, dass sich so viele Menschen engagieren und sich – auch in der Politik – dafür einsetzen. Mut schöpfe ich auch aus dem Wissen, dass sich bei aller Aufregung immer die Vernunft durchsetzen wird.“
Felix Magath, HSV-Legende: „Wir sollten nicht versuchen, alles schönzureden und Konflikte zu vermeiden. Wenn wir uns mit Themen intensiv beschäftigen, dann müssen wir uns von allen Seiten nähern. Wenn wir das schaffen, bin ich sicher, dass es ein gutes Jahr 2024 wird.“
Frank Böttcher, Wetterexperte: „Ich habe im Laufe meines Lebens schon so oft schlechtes Wetter vorausgesagt, das dann doch gut wurde. Das macht mir Mut.“
Jens Kerstan, Hamburger Umweltsenator (Grüne): „Wir haben Kriege, Antisemitismus, Treckerdemos und Umsturzfanatiker. 2024 kann eigentlich nur besser werden als 2023.“
Michel Abdollahi, Fernsehmoderator: „Es fällt oft schwer, in Zeiten wie diesen voller Mut und Hoffnung zu sein. Überall liest und hört man nur, wie schlimm alles sei. Doch wenn man mit den Menschen spricht, merkt man auf einmal: Da herrscht Zuversicht, und die Welt wird nicht im nächsten Moment explodieren. Deshalb sind es die persönlichen Begegnungen, die mir Mut für das neue Jahr geben.“
Stefan Wulff, geschäftsführender Gesellschafter Otto Wulff Bauunternehmung: „Mir macht Mut, dass die Zinsen steigen und die Bauwirtschaft hoffentlich wieder anspringt.“
Cord Wöhlke, Geschäftsführer Budnikowsky: „Mag die Lage noch so desolat aussehen – als Unternehmer ist man immer optimistisch. Deshalb blicke ich positiv gestimmt auf 2024.“
Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg: „Ich bin optimistisch, dass die unter Fachkräftemangel leidenden Betriebe wieder mehr Nachwuchs finden. Denn wir können die jungen Leute für das Handwerk begeistern. Schließlich sind nach der Pandemie wieder mehr Praktika möglich. So können wir die Chancen plastischer zeigen.“
Christian Rach, Koch, Moderator und Autor: „Mir macht Mut, dass die private Wirtschaft ihre Unabhängigkeit von der Politik erkannt hat. Es ist gut, dass Unternehmer handeln, ohne auf die Politik zu warten, denn sonst wäre alles verloren.“
Dirk Kowalke, Betreiber des Fischereihafen Restaurants: „Zwei Drittel unserer Mitarbeiter sind seit Jahrzehnten bei uns. Außerdem ist es uns gelungen, die wenigen Lücken, die wir hatten, wieder zu schließen, und haben tolle, neue Leute gefunden. Wir freuen uns mit dieser personellen Vollbesetzung auf das Jahr 2024.“
Rhea Harder-Vennewald, Schauspielerin: „Ich glaube, dass die Entscheidung von Frau Block, als Mutter so für ihre Kinder zu kämpfen, sehr mutig war. Das ist etwas, das auch mir für das kommende Jahr Mut macht.“
Kristina Sassenscheidt, Vorsitzende des Denkmalvereins Hamburg: „Mir macht Mut, dass es so viele junge und engagierte Menschen gibt. Dass die junge Generation so politisch ist und sich verantwortlich fühlt. Das ist so wichtig.“
Malte Siegert, Vorsitzender Naturschutzbund Hamburg: „Mögen die Menschen noch so viel falsch machen – am Ende nehmen sie immer Vernunft an. Das schenkt mir Hoffnung für 2024. Genauso wie die Hoffnung, dass neben der Klimawende endlich auch der Schutz der Biodiversität in den Köpfen der Entscheidungsträger ankommt und sie danach handeln.“
Peter Merck, Gründer der Golf Lounge: „Ich schöpfe Mut aus der Tatsache, dass Unternehmer trotz aller Widrigkeiten Lösungen finden. Ich glaube an Unternehmerpersönlichkeiten, an Innovationen. Und am Ende auch an die Vernunft der Politik, das Richtige zu tun, auch wenn es manchmal nötig ist, Dinge zu revidieren und umzusteuern, angesichts der wirtschaftlichen Umstände.“
Frederik Braun, zusammen mit seinem Bruder Gerrit Braun Gründer des Miniatur Wunderlands: „Ich bin ein totaler Optimist. Wir Menschen bekommen alle Probleme gelöst, auch wenn wir, wenn man Social Media glauben soll, total am Boden liegen. Aber in diesem Fall kann es ja nur noch bergauf gehen.“ Und: „Persönlich freue ich mich darauf, dass bald der Kinofilm über das Wunderland startet.“
Lars Hinrichs, Gründer des Business-Netzwerks Xing und heute Chef der Cinco Capital GmbH: „Als Unternehmer bin ich Berufsoptimist. Und immerhin baue ich in diesen Zeiten ein Museum, das UBS Digital Art Museum, das 2025 in der HafenCity eröffnet.“
Ian Karan, Unternehmer und Ex-Wirtschaftssenator: „Mir macht die Resilienz der Deutschen Mut. Die kämpfen immer weiter.“
Tim Lang, Gastronom und Inhaber des Restaurants Tim‘s: „Wir arbeiten im Tim’s gerade an der neuen Speisekarte, natürlich werden wir die Preise anpassen müssen, aber mit Fingerspitzengefühl. Ich gehe davon aus, dass die Gäste dafür Verständnis haben werden und uns weiterhin die Treue halten. Natürlich wollen wir auch 2024 im Service und in der Küche die gewohnte hohe Qualität bieten.“
Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende HHLA: „Die Zeiten sind herausfordernd. Aber die HHLA hat in ihrer fast 140-jährigen Geschichte schon zahlreiche Stürme überstanden und ist gewachsen. Hilfreich ist dabei ein tolles Team mit tollen Mitarbeitern, sodass ich optimistisch in die Zukunft blicke.“
Mary-Ann und Dennis Kwong, Dim Sum Haus: „Mut macht, dass wir nach den schwierigen letzten Jahren gestärkt ins neue Jahr gehen. Wir haben das geschafft, und wir werden es auch 2024 schaffen.“
Anna-Theresa Korbutt, HVV-Geschäftsführerin: „Die Euphorie und positiven Entwicklungen rund um das Thema ÖPNV machen mir Mut für das neue Jahr. Während der ÖPNV früher noch lediglich Randgruppen zugeordnet wurde, ist es jetzt ein Angebot für alle. Und dieser Trend wird sich fortsetzen.“
Ralf Dümmel, Unternehmer: „Ich bin und bleibe ein optimistischer und positiver Mensch. Mir macht Mut, dass 2024 besser wird als 2023. Und das ist nicht schwer.“
Claus Ruhe Madsen, Wirtschaftsminister Schleswig-Holstein (CDU): „Die Deutschen sind klug, und sie packen an. Das macht mir Mut. Für Schleswig-Holstein macht mir Mut, dass wir mit der Ansiedlung der Batteriefabrik von Northvolt eine bedeutende Investition ins Land holen konnten.“