Hamburg. Wenn schon Raketen, dann auch richtig: Von welchen Orten aus man das Spektakel am besten sehen kann und wie man sie erreicht.

Für die einen steht schon Monate vorher fest, wie und wo sie Silvester feiern wollen. Die anderen halten sich die Optionen bis zuletzt offen. Aber egal, ob kurzentschlossen oder lange geplant, ob Party oder ein gemütliches Essen: Für viele Hamburger und Hamburgerinnen gehört ein funkelndes Feuerwerk zum Jahreswechsel dazu. Deshalb wird es, wie jedes Jahr, über der Elbe und der Alster ein prächtiges Farbspektakel geben.

Doch wo lassen sich die Raketen am Nachthimmel besonders gut bestaunen? Das Abendblatt hat eine Übersicht mit zehn Tipps zusammengestellt.

Silvester in Hamburg: Feuerwerk auf dem Altonaer Balkon genießen

Er besticht durch eine atemberaubende Aussicht auf Hamburgs einzigartiges Hafenpanorama und ist stadtweit bekannt: der Altonaer Balkon. Unmittelbar an der Palmaille, einer entlang des Elbhanges verlaufenden Straße, können Schaulustige rund 30 Meter über der Elbe den freien Blick in den Nachthimmel genießen.

Vom Altonaer Balkon hat man einen wunderschönen Blick auf die Elbe – und die Raketen, die hier Silvester abgefeuert werden.
Vom Altonaer Balkon hat man einen wunderschönen Blick auf die Elbe – und die Raketen, die hier Silvester abgefeuert werden. © MARCELO HERNANDEZ / FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Besonders praktisch ist das für alle, die sowieso ihren Silvesterabend im Bezirk Altona verbringen. Doch aufgepasst: Alleine ist man hier auf keinen Fall. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Altonaer Balkon am besten per S1 oder S3 bis zur Haltestelle Königstraße und dann zu Fuß zu erreichen, aber auch der Bus 112 steuert den beliebten Spot an.

Feuerwerk über der Elbe vom Hamburger Fischmarkt aus bestaunen

Nicht weit entfernt vom Altonaer Balkon, um genau zu sein, 17 Minuten zu Fuß, liegt der Fischmarkt. Und auch dieser ist für den Jahreswechsel eine gute Adresse. Die Vorteile: Der Aussichtspunkt liegt direkt an der Elbe und ist wegen seiner Lage – ein wenig abseits der City – meist nicht hoffnungslos überfüllt. Rundherum befinden sich außerdem mehrere Kneipen und Restaurants.

Solange er nicht überschwemmt ist, ist der Fischmarkt eine tolle Adresse, um Silvester das Feuerwerk über Hamburg zu bestaunen.
Solange er nicht überschwemmt ist, ist der Fischmarkt eine tolle Adresse, um Silvester das Feuerwerk über Hamburg zu bestaunen. © Thorsten Ahlf | Thorsten Ahlf

Sollte das Feuerwerk dann also doch nicht so fesselnd wie erhofft sein, ist das im Zweifel nicht so schlimm. Stattdessen kann mit dem ersten Bier des Jahres angestoßen werden. Am besten ist der Fischmarkt mit der S1 oder der S3 bis zur Station Reeperbahn oder mit der U3 bis zur Station Landungsbrücken erreichbar. Von dort heißt es laufen oder die Buslinie 112 bis zum Fischmarkt nehmen.

Silvester in Hamburg: Auf dem Dockland in das neue Jahr starten

Wenn es weder Fischmarkt noch Altonaer Balkon sein soll – dann vielleicht etwas dazwischen? Zum Beispiel das Dockland, das markante, von BRT Architekten Bothe Richter Teherani entworfene sechsgeschossige Bürogebäude direkt an der Elbe.

Das Dockland in Hamburg-Altona wurde vom Hamburger Büro BRT Architekten Bothe Richter Teherani entworfen. Die Aussichtsplatzform ist öffentlich und bietet Silvester einen guten Blick auf das Feuerwerk.
Das Dockland in Hamburg-Altona wurde vom Hamburger Büro BRT Architekten Bothe Richter Teherani entworfen. Die Aussichtsplatzform ist öffentlich und bietet Silvester einen guten Blick auf das Feuerwerk. © Thorsten Ahlf | Thorsten Ahlf

136 Treppenstufen führen hoch hinauf zu einer öffentlichen Aussichtsplattform, von der Schaulustige einen freien Blick auf die funkelnden Lichter der Raketen am Nachthimmel haben dürften. Wer hier die Silvesternacht verbringen möchte, nimmt entweder den Bus 111 bis zum Kreuzfahrtterminal Altona oder läuft ab der S-Bahnstation Königstraße.

Silvester in Hamburg: Erst Feuerwerk im Park Fiction, dann Reeperbahn

Tanzend in das neue Jahr feiern – diesen Plan werden mit Sicherheit wieder viele Hamburger und Hamburgerinnen verfolgen. Wie gut, dass es nahe der Reeperbahn einen Ort gibt, der sich für eine kleine Verschnaufpause bestens eignet – am besten, wenn um Mitternacht der Himmel zu leuchten beginnt.

Der Park Fiction ist ein öffentlicher Park – charakteristisch durch seine wellenförmigen Rasenflächen und die künstlichen Palmen – und bietet eine grandiose Aussicht aufs Wasser der Elbe. Wer nach dem Feuerwerk nicht direkt weiter auf den Kiez will: Die kleinen Grünflächen eignen sich auch bei winterlichen Temperaturen für ein Picknick – warm angezogen, mit Decke und Glühwein.

Vom Park Fiction ist es nur noch ein Katzensprung zum Hamburger Kiez, wo man nach dem Feuerwerk direkt weiter das neue Jahr feiern kann.
Vom Park Fiction ist es nur noch ein Katzensprung zum Hamburger Kiez, wo man nach dem Feuerwerk direkt weiter das neue Jahr feiern kann. © Roland Magunia/Funke Foto Services | Roland Magunia

Am besten ist die kleine Oase mit der S-Bahn (S1 und S3) bis zur Station Reeperbahn erreichbar, danach sind es noch knapp acht Minuten Fußweg. Auch die Buslinie 112 bis zur Haltestelle Hafentreppe kann für die Anfahrt genutzt werden.

HafenCity: Feuerwerk in Hamburg von den Marco-Polo-Terrassen beobachten

Weg vom Kiez, ab in die HafenCity. Auch hier gibt es einige Adressen, von denen sich die aufsteigenden Raketen bewundern lassen. So zum Beispiel die Marco-Polo-Terrassen direkt am Grasbrookhafen.

Auf den Marco-Polo-Terrassen in der Hamburger HafenCity geht es Silvester meist etwas ruhiger zu.
Auf den Marco-Polo-Terrassen in der Hamburger HafenCity geht es Silvester meist etwas ruhiger zu. © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

Vollkommen uneingeschränkte Sicht auf die Elbe gibt es hier zwar nicht, dafür geht es hier voraussichtlich weniger gedrängt zu als auf anderen Aussichtsplattformen. Wer es also lieber gemütlicher mag, erreicht die Terrassen einfach mit der U4. Von der Station Überseequartier sind es nur noch 300 Meter zu Fuß.

Landungsbrücken bieten freien Blick auf Hafen und Feuerwerk

Ein Geheimtipp sind sie nicht, dafür ein Klassiker: Die Landungsbrücken direkt am Hafen werden jedes Jahr von unzähligen Schaulustigen als Aussichtspunkt für das Feuerwerk gewählt. Einerseits gibt es hier einen wunderschönen Blick auf die Elbe und die sich im Wasser spiegelnden Lichter, andererseits wird in den kleinen Buden direkt an der Hafenmeile Sekt, Bratwurst und Co. angeboten.

Die Landungsbrücken bieten die uneingeschränkte Aussicht auf das Feuerwerk über dem Hamburger Hafen. Allerdings ist es hier meist auch ziemlich voll.
Die Landungsbrücken bieten die uneingeschränkte Aussicht auf das Feuerwerk über dem Hamburger Hafen. Allerdings ist es hier meist auch ziemlich voll. © THORSTEN AHLF / FUNKE FOTO SERVICES | Thorsten Ahlf

Anfahrt: Die S-Bahnen werden an Silvester zwischen 22 Uhr und 2 Uhr nicht an der Station Landungsbrücken halten, das teilte die Deutsche Bahn am Mittwoch mit. Mit der U-Bahn ist die Station Landungsbrücken zwar erreichbar, aber Achtung: Silvester ist hier oft so viel los, dass gerade die Züge der U3 zeitweise nicht halten. Alternativ bietet auch die U-Bahnstation Baumwall den direkten Zugang zur Hafenmeile, von der die Landungsbrücken erreicht werden können.

Silvester in Hamburg am Sperrwerk Neuenfelde – mit Aussicht auf Blankenese

So schön der Blick von Landungsbrücken und Co. auch ist: Seine Ruhe hat man hier definitiv nicht. Wer also in etwas gemütlicherer Atmosphäre ins neue Jahr starten will, sollte einen Blick auf die andere Seite der Elbe werfen. Am Sperrwerk Neuenfelde gibt es eine kleine Aussichtsplattform mit traumhaftem Blick auf Blankenese.

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Das Lichtspektakel an den Landungsbrücken ist hier zwar nicht mehr ganz so gut zu sehen, dafür herrscht freie Sicht auf all die kleineren privaten Feuerwerke in dem Elbvorort. Am besten erreicht man den ländlichen Aussichtspunkt mit dem Auto. Das hat einen Vorteil: Die letzten Minuten bis Mitternacht können in der Wärme verbracht werden.

Silvester auf der anderen Seite der Elbe genießen

Eine weitere Option für einen atemberaubenden Blick auf der südlichen Elbseite bietet der Aussichtspunkt Steinwerder. Fernab des städtischen Rummels hat man hier die perfekte Sicht auf die direkt gegenüberliegenden Landungsbrücken.

Normalerweise würde sich zum Erreichen des Aussichtspunktes ein Spaziergang durch den geschichtsträchtigen Alten Elbtunnel anbieten, doch an Silvester wird das Hamburger Wahrzeichen wie jedes Jahr von 21 Uhr bis 4 Uhr geschlossen. Mit dem Auto lässt sich der Spot trotzdem gut erreichen. Von der Innenstadt aus sind es rund 20 Minuten Fahrt.

Alster: Silvester am Schwanenwik – viel Platz und ein guter Blick

Nicht nur über der Elbe werden Silvester Raketen zu sehen sein, auch über der Außenalster erstrahlen bunte Lichter. Und auch wenn das Feuerwerk hier etwas kleiner ausfällt, lohnt sich das Zuschauen allemal.

Der Schwanenwik ist sowohl im Sommer als auch im Winter wegen seiner Aussicht gut besucht. Silvester kann man von hier gut das Feuerwerk über der Alster angucken.
Der Schwanenwik ist sowohl im Sommer als auch im Winter wegen seiner Aussicht gut besucht. Silvester kann man von hier gut das Feuerwerk über der Alster angucken. © Marcelo Hernandez | Marcelo Hernandez

Besonders gut eignet sich dafür die Alsterwiese Schwanenwik, die nicht nur im Sommer allseits beliebt ist: Von der Grünanlage aus können Besucher und Besucherinnen das idyllische Alsterpanorama genießen und – entweder im Sitzen oder im Stehen – den Jahreswechsel begehen. Für die Anfahrt eignet sich die Buslinie 6 bis zur Station Graumannsweg. Alternativ kann die U3 bis Uhlandstraße genutzt werden, danach sind es noch knapp 800 Meter zu Fuß.

Silvester in Hamburg – Feuerwerk von der Kennedybrücke an der Alster gucken

Auf der einen Seite das typische Hamburg-Stadtbild mit Alsterhaus, Alstertanne und Jungfernstieg, auf der anderen Seite der perfekte Blick auf die Außenalster – das gibt es nur auf der Kennedybrücke. Zugegeben: Zwar liegt die Brücke direkt an einer Straße, doch in den Minuten rund um Mitternacht wird es dort – zumindest was den Autoverkehr angeht – wohl eher ruhig zugehen.

Außerdem: Wer hier sowieso steht, kann das neue Jahr auch gleich mit einem gemütlichen Alsterspaziergang unter dem leuchtenden Himmel einläuten. Am besten zu erreichen ist die Brücke zu Fuß – entweder von der Haltestelle Stephansplatz, vom Jungfernstieg, vom Bahnhof Dammtor oder vom Hamburger Hauptbahnhof.