Hamburg. Nach der Partie gegen Hannover 96 erlitt ein Polizist Beinbrüche. Das Landeskriminalamt für Sportgewalt ermittelt jetzt.
Die Ausschreitungen nach dem Fußball-Zweitligaspiel des FC St. Pauli gegen Hannover 96 (0:0) am 10. November im Millerntor-Stadion sollen nun zu rechtlichen Konsequenzen führen. Die Polizei Hamburg sucht Zeugen für einen Angriff auf Beamte außerhalb des Stadions nach dem Spiel aus einer Fangruppe heraus. Dabei sollen 17 Polizisten verletzt worden sein, einer davon mit Beinbrüchen schwer.
Das zuständige Landeskriminalamt für Sportgewalt (LKA 124) habe die Ermittlungen dazu aufgenommen, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Zeugen, die die Vorkommnisse beobachtet haben, können sich beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg melden. Dazu bitten die Ermittler um die Übersendung von Video-/Fotoaufnahmen, die gegebenenfalls in diesem Zusammenhang gefertigt wurden.
Polizei Hamburg: Ausschreitungen nach St.-Pauli-Spiel – Polizist schwer verletzt
Schon während des Spiels war es in Folge eines Polizeieinsatzes im Gästeblock der Anhänger von Hannover 96 zu Gewalttaten gekommen. Die Polizeibeamten waren unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray in die Nordtribüne vorgerückt. Laut offizieller Auskunft um einer zu Boden gegangenen, männlichen Person zu helfen, die dort attackiert wurde. Diese Person wurde bislang nicht gefunden.
Die Anhänger von Hannover 96 reagierten auf diesen Polizeieinsatz in der Kurve mit Schlägen, Tritten und dem Schlagen mit Fahnenstangen. Darauf setzten die Polizisten laut Mitteilung „unmittelbaren Zwang, unter anderem in Form von körperlicher Gewalt und Pfefferspray“ ein.
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Die Fanhilfe Hannover widersprach den getätigten Aussagen der Polizei Hamburg, dass ein Eingreifen im Stadion zu irgendeinem Zeitpunkt notwendig war. Sie sprach in einer Mitteilung von einem „massiven, unverhältnismäßigen Polizeieinsatz.“
Nach St.-Pauli-Spiel: 17 verletzte Polizisten
In dessen Folge kam es nach der Partie ab 20.55 Uhr vor dem Stadion aus einem „Fanmarsches“ von etwa 300 St.-Pauli-Fans heraus zu den Angriffen auf die Beamten mit Flaschen, Steinen und pyrotechnischen Gegenständen.
Neben den 17 verletzten Polizisten soll es nach Polizeiangaben 15 verletzte Fans gegeben haben. Die Dunkelziffer wird insbesondere durch den Pfeffersprayeinsatz erheblich höher liegen. Die Fanhilfe Hannover zählte über einhundert Verletzte.