Hamburg. Cyberattacke auf Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe hat auch IT des Hamburger Kaufhauses an der Alster empfindlich gestört. Bis heute

Im Alsterhaus in der Hamburger Innenstadt geht es am Sonnabend gewohnt wuselig zu. Im Erdgeschoss haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Parfümerie- und der Taschenabteilung alle Hände voll zu tun, auch in der vierten Etage herrscht großer Andrang. Viele Hamburger und Touristen kaufen hier oben Spezialitäten ein, auch die Restaurants und Bars auf dieser Ebene sind gut besucht.

Wer bezahlen will, muss aber unter Umständen ein wenig Geduld mitbringen, denn die Folgen des Hackerangriffs auf das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe sind auch im Alsterhaus, das ebenfalls zur KaDeWe Group gehört, noch immer spürbar. Am 1. Dezember übernimmt die frühere Alsterhaus-Chefin Alexandra Bagehorn die Leitung des KaDeWe.

Alsterhaus Hamburg: Hackerangriff wirkt sich auf Kunden aus

Am 7. November 2023 hatte die KaDeWe Group bekannt gegeben, dass die Computersysteme des Berliner Luxuskaufhauses Opfer einer Cyberattacke einer Gruppe Cyberkrimineller namens Play geworden waren. „Mit Hochdruck und mit Unterstützung der Cyber Crime Unit der Polizei Berlin und Forensikern laufen die Untersuchungen zum Umfang des Angriffs“, hieß es damals in einer Mitteilung. Im Verdacht stehe eine Gruppe aus Russland.

Shopping am Sonnabend: Kassenprobleme im Alsterhaus nach dem Hackerangriff auf das KaDeWe.
Shopping am Sonnabend: Kassenprobleme im Alsterhaus nach dem Hackerangriff auf das KaDeWe. © Elisabeth Jessen | Elisabeth Jessen

Der Angriff sei bereits in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in der Woche davor, also am 2. November erfolgt. Alle IT-Systeme der KaDeWe Group seien in einen „Offline-Notbetrieb“ versetzt worden. In den Geschäften sei der Notbetrieb aber rasch wieder aufgehoben worden, hieß es.

Shopping Hamburg: Kunden müssen funktionierende Kassen suchen

Von Notbetrieb kann im Hamburger Alsterhaus auch tatsächlich keine Rede sein, doch Kunden müssen sich derzeit auf etwas längere Wartezeiten oder einen gewissen Umweg zu funktionierenden Kassen machen. Beim Teehändler Maison Marriage Frères auf der Food-Etage beispielsweise funktioniert die Kasse derzeit nicht. Dort steht ein Schild, das auf die Probleme beim Bezahlen hinweist. „Sehr geehrte Kund:innen, derzeit ist unsere Kasse wegen technischer Probleme der Alsterhauskassen nicht besetzt. Wir sind aber gleich wieder für Sie da! Vielen Dank für Ihr Verständnis.“

„Sie müssen mir bitte folgen“, ersucht der Verkäufer, nachdem er den Tee abgepackt hat, dann lotst er seine Kunden zur Kasse eines benachbarten Weinhandels, dessen Kasse funktioniert. „Derzeit funktioniert die Hälfte der Kassen noch nicht.“

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Ein Mitarbeiter des Alsterhauses bestätigte auf Abendblatt-Anfrage anhaltende Probleme mit der IT: „Ja, wir sind Opfer eines Cyberangriffs geworden. Die technische Infrastruktur wird jetzt Step by Step wieder aufgebaut.“