Hamburg. Lichter drei Wochen früher eingeschaltet als geplant. Verein erklärt das Dilemma. Die Osterstraße ist wohl kein Einzelfall.
Ja, ist denn schon Weihnachten? In der Osterstraße in Hamburg-Eimsbüttel, wo es mehrere beliebte Weihnachtsmärkte gibt, ist man in diesem Jahr jedenfalls ganz besonders früh dran mit der festlichen Beleuchtung. Dabei sei das keineswegs Absicht, versichert Til Bernstein vom Verein Osterstraße e. V.
„Das ist sehr misslich und von uns auch so nicht gewollt. Wir bedauern das sehr“, sagt der Vereinsvorsitzende. „Leider fallen aber momentan zwei organisatorische und logistische Vorgänge übereinander, die nicht abgestimmt werden konnten.“
Eimsbüttel: Osterstraße sollte erst am 27. November weihnachtlich leuchten
Um Kosten zu sparen, habe der Verein die Weihnachtsbeleuchtung in der beliebten Einkaufsstraße gemeinsam mit den Lichtern und Laternen des Weihnachtsmarktes auf dem Fanny-Mendelssohn-Platz aufhängen lassen. Doch gleichzeitig werde derzeit auch die Steuerung der Laternenmasten in der Osterstraße von analog auf Funk umgestellt. „Dabei wird einer Vorgabe Rechnung getragen, die eine Umstellung aller Straßenlaternen in Hamburg bis Ende 2024 vorsieht“, sagt Bernstein. Das sei ein Mammutprojekt.
„Die zuständige Hamburg Verkehrsanlagen GmbH hätte die Weihnachtsbeleuchtung erst am 27. November einschalten sollen, aber die Aussage war, dass es an dieser Umschaltung liegt, dass die Beleuchtung jetzt an ist“, sagt Bernstein, der sich auch darüber ärgert, dass dafür Einschaltgebühren von fast 2500 Euro fällig werden. Bereits seit dem 3. November funkeln die Lichter in der Osterstraße, wenn auch nicht an sämtlichen Laternen.
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Eimsbüttel: Osterstraßen-Weihnachtsbeleuchtung kostet bis zu 20.000 Euro
„Wir wollen an dieser Stelle erwähnen, dass es uns nicht um eine möglichst frühzeitige Effekthascherei geht“, versichert der Vereinsvorsitzende. Denn solche Vorwürfe habe es in den vergangenen Tagen bereits gegeben. „In der Regel schalten auch wir unsere Lichter zum Beginn der Weihnachtsmarktsaison beziehungsweise nach Totensonntag ein.“
Die Kosten für die Weihnachtsbeleuchtung liegen laut Bernstein jedes Jahr zwischen 15.000 und 20.000 Euro, der größte Teil davon entfalle auf die Einlagerung. Im Monat würden etwa 200 Euro Abschlag für den Strom fällig. Diese Kosten könnten nun natürlich etwas höher ausfallen. „Ein großer Posten sind die Einschaltgebühren, bei denen wir uns fragen, wofür eigentlich“, so Bernstein.
Weihnachtsbeleuchtung: Auch woanders leuchtet es schon festlich
Aber nun lasse sich die Situation nicht mehr ändern. Und deshalb wünsche der Verein allen noch einen schönen November, bevor die Weihnachtszeit dann auch wirklich beginnt.
Die recht frühe Weihnachtsbeleuchtung an der Osterstraße ist wohl kein Einzelphänomen, wie eine Abendblatt-Leserin berichtet. Demnach sollen auch am Eppendorfer Baum in Hamburg-Harvestehude und in Blankenese die Lichter bereits leuchten.