Hamburg. Hilfsangebote am Hamburger Hauptbahnhof, bei denen Decken oder Nahrung verschenkt werden, sollen eingestellt werden. Die Gründe.

Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat an verschiedene Initiativen appelliert, ihre Verteilaktionen am Hauptbahnhof einzustellen. Gemeint sind damit Hilfsangebote, bei denen Decken, Isomatten oder Nahrungsmittel an Obdachlose und Bedürftige ausgeteilt werden.

„Wir sehen dafür derzeit weder einen Bedarf, denn es gibt rund um den Hauptbahnhof eine große Zahl an Angeboten. Insoweit erleben wir dort derzeit eher eine Überversorgung“, sagte Bezirksamtsleiter Ralf Neubauer (SPD) am Freitag. Zudem seien die Verkehrsflächen, über die der Hauptbahnhof täglich von einer halben Million Menschen angesteuert wird, nicht der richtige Ort für derartige Aktionen.

Hauptbahnhof Hamburg: Bezirksamt will Verteilaktionen für Obdachlose verbieten

Zurzeit würden die teilweise groß angelegten Verteilaktionen von Mahlzeiten, Kleidung und Hygieneartikeln vor allem im Bereich des Heidi-Kabel-Platzes vorgenommen, teilte der Bezirksamtschef weiter mit. Sogar Grillfeste habe es dort bereits gegeben. „Sie sind weder von uns genehmigt, noch können wir diese dulden“, so Neubauer. Zudem würden die Flächen häufig völlig vermüllt hinterlassen.

Der Bezirk habe in den vergangenen Wochen mit einigen ihnen bekannten Initiativen bereits versucht, Gespräche zu führen. „Derzeit sehr konstruktive Gespräche gibt es mit dem Verein Gabenzaun e. V., der seine Verteilaktionen bereits eingestellt hat und voraussichtlich zeitnah an einen neuen Standort umziehen wird“, sagt Neubauer.

Zwei weitere Initiativen hätten ihre Teilnahme an Gesprächen zugesagt, seien dann aber nicht erschienen. „Unsere Tür steht auch diesen Initiativen für Gespräche weiterhin offen.“ Der Bezirksamtsleiter stellte klar: „Weitere Verteilaktionen auf dem Hauptbahnhof lehnen wir allerdings ab und werden sie auch nicht tolerieren.“