Hamburg. Nach dem verheerenden Großfeuer im Frühjahr durchkämmen Beamte erneut die berüchtigte Straße. Im Visier: besonders gefährliche Geräte.
Erneute Großrazzia an der Hamburger Billstraße: Nach dem verheerenden Großfeuer am Ostersonntag dieses Jahres hat die neu gegründete Taskforce am Donnerstag zum dritten Mal die berüchtigte Straße in Hamburg-Rothenburgsort durchkämmt. An der Razzia beteiligten sich rund 100 Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Wirtschafts- und Umweltbehörde, des Finanzamts sowie des Bezirksamts Mitte.
Im Fokus diesmal: gefährliche Kühlschränke und andere Elektrogroßgeräte. „Es besteht der Verdacht, dass die Geräte von Firmen unsachgemäß und illegalerweise auch auf öffentlichem Grund gelagert werden“, sagt Bezirksamtssprecherin Sorina Weiland. Manche Geräte können auch gefährliche Stoffe wie FCKW enthalten, die in Deutschland längst verboten sind.
Großrazzia an der Billstraße: 100 Beamte im Einsatz
Ergebnisse der jüngsten Kontrollen liegen noch nicht vor. Bei früheren Einsätzen stießen die Beamten neben gefährlichen Geräten auch auf mehrere illegale Unterkünfte, die umgehend geschlossen wurden.
Nach dem Großbrand mehrerer Hallen am 9. April in der Billstraße hatten Politik und Verwaltung die sogenannten Verbundkontrollen gestartet, bei denen die Behörden für Umwelt, Inneres, Wirtschaft, Stadtentwicklung, Soziales und Justiz eingebunden sind. Ziel ist es, dem seit Jahren bekannten Chaos in dem Gewerbegebiet in Rothenburgsort Herr zu werden.
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Großrazzia an der Billstraße: Verheerender Brand im Frühjahr
In der Billstraße haben sich zahlreiche, kleine Im- und Exportfirmen angesiedelt, deren Betreiber sich kaum um Umweltvorschriften oder den Brandschutz kümmern.
Bei dem Großbrand waren zunächst mehrere Fahrzeuge, Waschmaschinen und anderes Lagergut in Flammen aufgegangen. Das Feuer hatte dann auf einen Komplex von Lagerhallen übergegriffen.