Hamburg. Dank der Spezialkonstruktion in der Hamburger Speicherstadt konnte das Miniatur Wunderland erweitert werden. Was sie so besonders macht.
Sie gilt als „kleinste Eisenbahnbrücke der Welt“ – und ist doch große Ingenieurskunst: Die Fußgängerbrücke des Miniatur Wunderlands in der Hamburger Speicherstadt ist mit dem Deutschen Brückenbaupreis ausgezeichnet worden.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) überreichte in Dresden die Auszeichnung in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken an HHLA-Immobilien und das Planungsteam von Panta Ingenieure und StudioH2K Architekten.
Miniatur Wunderland: Jury von Speicherstadt-Brücke beeindruckt
Die 25 Meter lange, voll verglaste Brücke über das Kehrwiederfleet verbindet seit 2021 Block D des Miniatur Wunderlands mit der Erweiterungsfläche im Block L. Über sie führt die längste Modelleisenbahntrasse der Welt. Zwei Merkmale haben die Jury an dem Bauwerk besonders beeindruckt: die „Reduzierung der Konstruktion auf das absolut Wesentliche“ sowie der „innovative Kunstgriff, das Tragwerk hinter der denkmalgeschützten Fassade zu verankern und im Inneren des Gebäudes zu gründen“.
Dadurch sei es gelungen, einen Eindruck der Schwerelosigkeit zu erzeugen und so wenig wie möglich in den historischen Bestand einzugreifen.
„Innovative und kreative Ingenieurbaukunst stellt sich hier in den Dienst des Denkmalschutzes und berücksichtigt dabei die besonderen Anforderungen, die mit der fehlenden Tragfähigkeit der Kaimauer und der Bedeutung des Ortes als Touristenmagnet einhergehen“, heißt es in der Begründung.
Beim letzten Mal erhielt eine Hamburger Pannenbrücke den Brückenbaupreis
Joeline Gronendahl, die gemeinsam mit Alexandre Rombourg die Projektleitung aus dem Bereich HHLA Immobilien übernommen hat, freute sich über die Auszeichnung. Vom Projektbeginn im Sommer 2016 bis zum Brückeneinhub 2020 habe „das gesamte Projektteam Abstimmungsgeschick mit dem Denkmalschutzamt, Ausdauer während der Planungsphase sowie Gründlichkeit bei der Bauausführung bewiesen. Umso schöner ist es, wenn die eigene Arbeit am Ende mit der höchsten Auszeichnung für Ingenieurleistung im Deutschen Brückenbau honoriert wird.“
Neue Fleetbrücke für das Miniatur Wunderland
Der Deutsche Brückenbaupreis wird seit 2006 alle zwei Jahre von der Bundesingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure vergeben. Er würdigt herausragende Ingenieurleistungen in den beiden Kategorien Straßen- und Eisenbahnbrücken sowie Fuß- und Radwegebrücken und steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung.
Vor zwei Jahren war die Rethe-Klappbrücke im Hamburger Hafen ausgezeichnet worden – die allerdings wegen ihrer Unzuverlässigkeit für viel Ärger gesorgt hat.