Hamburg. Die Partei äußert scharfe Kritik. Der weitere Verfall der denkmalgeschützten Rotunde auf St. Pauli müsse verhindert werden.
Die Linken-Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft hat den Senat wegen Verzögerungen bei der Sicherung der Schilleroper kritisiert. Es geht darum, den weiteren Verfall der denkmalgeschützten Rotunde im Hamburger Stadtteil St. Pauli zu verhindern. „Das unglaubliche Trauerspiel des Senats geht weiter“, kritisierte die stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion, Heike Sudmann, am Sonntag nach der Antwort des Senats auf eine Anfrage.
Bereits 2021 habe das Denkmalschutzamt die Eigentümerin auf den erforderlichen Korrosionsschutz hingewiesen. Ein notwendiges Gutachten, um die Eigentümerin zum Korrosionsschutz zu zwingen, will der Senat jedoch erst in diesem Juli 2023 in Auftrag geben.
Linke kritisiert Senat wegen Schilleroper: "Trauerspiel"
Bis zum Ergebnis werde es dann mindestens weitere drei Monate dauern, kritisierte Sudmann. Der Senat wisse seit langem, dass die Eigentümerin alle Register ziehen werde, um den Abriss des Denkmals zu erreichen. „Weshalb bereitet er dann nicht rechtzeitig die notwendigen Schritte vor, um dem Treiben der Eigentümerin endlich ein Ende zu setzen? Das Zwangsmittel der sofortigen Vollziehung des Korrosionsschutzes muss umgehend nach dem Gutachten angeordnet werden“, forderte die Abgeordnete.
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Die 24 Meter hohe Rotunde befindet sich im Eigentum der Schilleroper Objekt GmbH (Hamburg). Im ehemaligen Zirkus, der später in ein Opern- und Theaterhaus umgewandelt wurde, traten Elefanten und Eisbären, aber auch Schauspielstars wie Hans Albers (1891-1960) und Asta Nielsen (1881-1972) auf.
Nach schwerer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und späterem Großbrand steht die damals hochmoderne Zirkus-Stahlkonstruktion als deutschlandweit einzige ihrer Art seit 2012 unter Denkmalschutz.