Hamburg. Eigentümer tanzten der Stadt auf der Nase herum, sagt die Partei – und äußert Vermutungen zu den Hintergründen.
Die Linke hat den Hamburger Behörden einen zu laschen Umgang mit der Eigentümerin der Schilleroper vorgeworfen. Die Eigentümergemeinschaft ziehe weiterhin alle Register, um den Denkmalschutz zu umgehen, sagte die Bürgerschaftsabgeordnete Heike Sudmann am Donnerstag. Der Erhalt der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion stehe den Bauplänen und der damit verbundenen Rendite im Wege. „Statt umzuplanen, tanzt die Eigentümerin den Behörden auf der Nase herum.“
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Schilleroper steht seit 2012 unter Denkmalschutz
Obwohl die Eigentümerin bereits 2021 auf notwendigen Korrosionsschutz hingewiesen wurde, sei bis heute nichts geschehen, kritisierte Sudmann unter Hinweis auf die Antwort des Senats auf ihre Kleine Anfrage. „Statt auf Kosten der Eigentümerin ein Gutachten zum Korrosionsschutz ohne Abbau der Stahlkonstruktion erstellen zu lassen, bietet die Behörde sogar an, die Kosten für eine erste Schätzung zu übernehmen.“ Sollte ein Abbruchantrag genehmigt werden, „wäre das ein weiterer Tiefpunkt im Umgang des Senats mit dem Denkmalschutz.“
Die 24 Meter hohe Rotunde befindet sich im Eigentum der Schilleroper Objekt GmbH (Hamburg). Im ehemaligen Zirkus, der später in ein Opern- und Theaterhaus umgewandelt wurde, traten Elefanten und Eisbären, aber auch Schauspielstars wie Hans Albers (1891-1960) und Asta Nielsen (1881-1972) auf. Nach schwerer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und späterem Großbrand steht die damals hochmoderne Zirkus-Stahlkonstruktion als deutschlandweit einzige ihrer Art seit 2012 unter Denkmalschutz.