Hamburg. Feuer in Neubau ausgebrochen. Warn-App NINA löst aus. Hotel evakuiert. Erster Hinweis auf Brandursache.
Eine riesige Rauchwolke hat am Donnerstag den Himmel über Hamburg verdunkelt: Auf dem Dach eines Neubaus an der Straße Hütten unweit der Reeperbahn war am Nachmittag bei Bauarbeiten ein Großfeuer ausgebrochen. Die Feuerwehr Hamburg war mit Dutzenden Rettern und 43 Fahrzeugen im Einsatz. Zwei Menschen wurden verletzt.
Großbrand: Tiefschwarze Rauchwolke über Hamburg
Um 17.15 Uhr ging bei der Feuerwehr Hamburg ein Notruf ein – zu dem Zeitpunkt stieg schon eine tiefschwarze Rauchwolke vom Dachstuhl des siebenstöckigen Baus in der Neustadt empor. Die Polizei ließ die umliegenden Gebäude vorsorglich räumen, darunter auch das Novum Hotel. "Es gibt keine Verletzten", sagte ein Sprecher zunächst.
Jedoch wurden später zwei Menschen – vermutlich Bauarbeiter, die auf dem betroffenen Gebäude gearbeitet haben – vom Rettungsdienst behandelt. Einer von ihnen kam vorsorglich zur Behandlung ins Krankenhaus, wie ein Feuerwehrsprecher dem Abendblatt sagte.
Feuerwehr Hamburg mit 43 Fahrzeugen im Einsatz
Dutzende Feuerwehrleute waren in der Spitze mit 43 Fahrzeugen im Einsatz und kämpften gegen die Flammen. Zwischenzeitlich waren Teile des Daches einsturzgefährdet. Am frühen Abend hatten sie den Brand unter Kontrolle gebracht und weitgehend gelöscht.
"Wir kontrollieren das Gebäude gerade mit Drohnen und Wärmebildkameras auf der Suche nach Hotspots", sagte ein Feuerwehrsprecher um 20.20 Uhr. Man fahre den Einsatz aber nun langsam zurück.
Großbrand in Hamburg: Warn-App NINA löst aus
In einer ersten Meldung der Behörden hieß es zunächst, dass der Brand in einem Hotel ausgebrochen sei. Diese Angabe wurde kurze Zeit später korrigiert: Das Feuer war auf einer Baustelle ausgebrochen, die sich auf dem Dach des Neubaus nebenan befindet.
"Es fanden auf dem Dach Teerarbeiten statt, welche einen Dachstuhlbrand ausgelöst haben", sagte der Sprecher weiter. Die Flammen erstreckten sich auf einer Fläche von 20 mal 30 Metern.
Um 17.45 Uhr löste die Warn-App NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aus. Darin warnte die Feuerwehr vor der Gefahr durch Rauchgas und bat die Bevölkerung in der Neustadt und auf St. Pauli, Fenster und Türen zu schließen und den Gefährdungsbereich zu meiden. Um 19.32 Uhr wurde die Warnung wieder aufgehoben.
Großbrand in Hamburg: Polizei sperrt Straßen
Um den Großeinsatz abzusichern, musste die Polizei den Holstenwall zwischen Millerntordamm und Sievekingplatz für den Straßenverkehr voll sperren. Später waren auch der Millerntorplatz und damit die B4 sowie die Ludwig-Erhard-Straße zwischen Rödingsmarkt und Millerntorplatz nicht mehr befahrbar. Um 20.45 Uhr wurden die Straßen wieder freigegeben.
Rund 40 Fahrzeuge der Feuerwehr waren im Einsatz, die Nachlöscharbeiten liefen bis etwa 22 Uhr. Die Gäste zweier angrenzender Hotels konnten bereits in der Nacht zu Freitag wieder in ihre Zimmer zurückkehren.
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Der Großbrand mitten im Feierabendverkehr sorgte in der Innenstadt stundenlang für Stau. An der Ludwig-Erhard-Straße nahe dem Michel versammelten sich außerdem Hunderte Schaulustige – nur wenige Hundert Meter vom Brandort entfernt.