Hamburg. Über Hamburg sollen Drogen nach ganz Westeuropa kommen. Die UN legt einen Bericht vor, der das ganze Ausmaß zeigt.
Nordseehäfen wie Hamburg, Antwerpen oder Rotterdam haben sich laut einem Bericht der UN zu zentralen Angelpunkten für den Schmuggel von Kokain nach Westeuropa entwickelt. Deutschland, Belgien und die Niederlande „stellen Einfuhr-Destinationen in Spanien und Portugal inzwischen in den Schatten“, teilte das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien mit.
Die Behörde zeigte sich in ihrem Bericht über den globalen illegalen Kokain-Markt besorgt, dass der Anbau 2022 wieder um 35 Prozent hochschnellte. Die Anbaufläche in Südamerika stieg auf mehr als 300.000 Hektar. Die UN-Experten berichteten außerdem, dass Fortschritte bei der chemischen Verarbeitung Kokain zur Produktionssteigerung beigetragen habe.
Über Hamburg soll Kokain nach ganz Westeuropa kommen
In vielen Regionen der Welt sei im vergangenen Jahrzehnt auch die Nachfrage nach Kokain gestiegen, hieß es in dem Bericht. Aus Sicht der UN-Experten hat die Nordsee-Route unter anderem über Hamburg und Rotterdam auch zur größeren Verbreitung von Kokain in Europa beigetragen.
Vor etwa zehn Jahren begannen nämlich Schmuggler, die Ware direkt in Südamerika einzukaufen und zunächst nur nach Belgien und die Niederlande zu verschiffen.
Hamburg: 19 Tonnen Kokain konnte der Zoll beschlagnahmen
Laut dem Bericht stellten Behörden in Antwerpen im Jahr 2021 89,5 Tonnen Kokain sicher, in Rotterdam waren es 70,6 Tonnen. Während die Drogenfunde 2021 in diesen beiden Städten demnach nur leicht zunahmen, stiegen sie in Hamburg und Bremen dagegen in der gleichen Zeit heftig an. Schmuggler belieferten den britischen Kokain-Markt unter anderem aus nahen Häfen in den Niederlanden und in Deutschland, hieß es.
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Nach Angaben der Zollfahnder in Hamburg wurde 2021 eine Rekordmenge von 19 Tonnen beschlagnahmt. 2022 sanken die Funde in der Hansestadt vorläufigen Zahlen zufolge auf sechs Tonnen.