Hamburg. 45-Jähriger rast in der City über mehrere rote Ampeln und baut fast einen Unfall mit einem HVV-Bus. Was er zu verbergen hatte.

Nach einer spektakulären Verfolgungsjagd mit der Hamburger Polizei ist der Fahrer eines VW Passat am frühen Donnerstagmorgen in ein Schaufenster an der Mönckebergstraße gekracht. Die beliebte Einkaufsmeile musste zeitweise voll gesperrt werden. Der 45 Jahre alte Fahrer war nicht nur betrunken, sondern hatte auch keinen Führerschein. Er selbst und seine Beifahrerin (36) wurden leicht verletzt, wie Polizeisprecher Sören Zimbal dem Abendblatt sagte.

Zersplittertes Glas überall: Der Passat krachte erst in die Baustelle vor dem Gebäude an der Mönckebergstraße und dann ins Schaufenster des dahinterliegenden, leerstehenden Geschäftes.
Zersplittertes Glas überall: Der Passat krachte erst in die Baustelle vor dem Gebäude an der Mönckebergstraße und dann ins Schaufenster des dahinterliegenden, leerstehenden Geschäftes. © Achim Leoni

Die wilde Jagd durch die Hamburger City begann gegen 4.15 Uhr in St. Georg. An der Adenauerallee auf Höhe des ZOB wollten Streifenbeamte den VW Passat wegen seiner auffälligen Fahrweise überprüfen. Doch anstatt stehenzubleiben, trat der 45-Jährige aufs Gaspedal und raste mit viel zu hohem Tempo über Steintorwall und Glockengießerwall. Am Hauptbahnhof überfuhr er eine rote Ampel, zog seinen Passat dann abrupt in die Mönckebergstraße und raste über die nächste rote Ampel.

Verfolgungsjagd: Passat kracht in Laden an Mönckebergstraße

Auf der beliebten Einkaufsmeile wäre der Mann noch fast mit einem anderen Pkw und einem HVV-Bus zusammengestoßen. "Nur der schnellen Reaktion der anderen Fahrer ist es zu verdanken, dass es nicht schon hier zu einem Unfall kam", sagte Polizeisprecher Zimbal.

An der Ecke zur Bergstraße endete die Verfolgungsjagd dann aber doch, weil der 45-Jährige die Kontrolle über sein Auto verlor und erst gegen eine Baustellenabsperrung und dann frontal ins Schaufenster eines leerstehenden Geschäftes krachte, in dem sich bis vor kurzem noch ein Telekom-Shop befand. Der Wagen blieb in der Baustellengrube stecken und musste später von der Feuerwehr herausgeholt werden.

Verfolgungsjagd in Hamburg: Fahrer wirft Drogenbesteck weg

Die Flucht des Mannes war mit dem Unfall allerdings noch nicht beendet, er rannte zu Fuß weiter in Richtung Alster, einmal um den Block und wurde schließlich in der Bergstraße von Polizisten zu Boden gebracht.

Bei einem Atemalkoholtest stellen die Beamten fest, dass der Mann mit 1,7 Promille deutlich betrunken war. Außerdem warf er auf seiner Flucht auch noch diverse Drogenutensilien von sich, weshalb die Ermittler nun prüfen, ob er zusätzlich auch Rauschgift konsumiert hatte. Einen Führerschein hatte der Raser ebenfalls nicht.

Verfolgungsjagd in Hamburg: 20.000 Euro Schaden

Gegen den Fahrer wird nun unter anderem wegen Unfallflucht, Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahren ohne Fahrerlaubnis und fahrlässige Körperverletzung ermittelt. Seine Beifahrerin wurde bei dem Unfall leicht verletzt. Der Sachschaden an Schaufenster, Auto und einer demolierten Verkehrsinsel beläuft sich auf schätzungsweise 20.000 Euro.