Hamburg. Der Siegerentwurf für die erste weiterführende Schule der HafenCity steht fest. Sie bietet nicht nur Kindern und Jugendlichen Raum.
Es ist der teuerste Schulbau, den sich Hamburg je geleistet hat, aber womöglich auch einer der imposantesten. Auf insgesamt 19.000 Quadratmetern soll in der HafenCity mit dem Campus HafenCity das gelingen, was sich viele Pädagogen, Stadtteilplaner und nicht zuletzt Schulsenator Ties Rabe (SPD) schon lange wünschen: eine Schule für alle. Und mit alle sind auch wirklich alle gemeint: Kindergartenkinder, Schülerinnen und Schüler sowie Bewohnerinnen und Bewohner.
„Die Schule öffnet sich bewusst dem Stadtteil und kann auch nach Schulschluss und an Wochenenden als Begegnungsort und für Veranstaltungen genutzt werden“, sagte Rabe bei der Vorstellung des 100 Millionen Euro teuren Entwurfs des Stuttgarter Architektenbüros „haascookzemmrich Studio 2050“ am Donnerstag in der HafenCity. Viele Räume des insgesamt sechsgeschössigen Gebäudes sollen sowohl dem Bezirk als auch dem Stadtteil zur Verfügung stehen, so etwa Musikräume, Werkstätten, die Mensa oder Sporthallen.
Auf ddem Campus HafenCity entsteht die teuerste Schule Hamburgs
Auf dem insgesamt 11.000 Quadratemeter großen Gelände direkt gegenüber dem Lohsepark und neben dem Gedenkort Hannoverscher Bahnhof soll mit „viel Licht und vielen Terrassen“ eine „möglichst offene“ Atmosphäre für 1500 bis 1600 Schülerinnen und Schüler geschaffen werden, so Rabe.
Dies, so der Senator, sei mit acht Parallelklassen pädagogisch „die absolute Obergrenze“, biete aber die Möglichkeit, „pädagogisch tolle Sachen“ zu machen. Neben einer Stadtteilschule soll das Konzept auch ein Gymnasium beinhalten, sodass die Schülerinnen und Schüler „alle Schulabschlüsse“ dort machen können.
Dadurch, dass es die erste weiterführende Schule in der HafenCity sein wird, entwickelt sich der Stadtteil laut Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH, „immer weiter zu einem attraktiven Wohnort in der Hamburger Innenstadt“. Besonders für junge Familien, die einen Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner der HafenCity ausmachen, steige dadurch die Anziehungskraft des Stadtteils, so Kleinau.
Wie der Schulsenator mitteilte, sollen bereits Ende 2024 mit den vorbereitenden Arbeiten auf dem Gelände begonnen werden. 2025 soll dann der Hochbau starten, sodass eine Fertigstellung für das Schuljahr 2026/27 geplant ist. In Anbetracht der aktuellen Lieferengpässe im Bausektor sei diese Planung jedoch mit Vorbehalt zu genießen, so Rabe.
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Die insgesamt 120 Schülerinnen und Schüler der Klassen fünf und sechs, die derzeit bereits auf dem Gelände in Containern unterrichtet werden, müssen für die Bauphase umsiedeln. Hier wolle die Stadt jedoch einen geeigneten Platz finden, der keine unzumutbaren Schulwege für die Schülerinnen und Schüler verursacht.
Energetisch folgt das Projekt dem höchsten Energiestandard EG 40 mit begrünten Dachflächen und einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Mit insgesamt 35 Prozent soll das Gebäude auf diese Weise den modernen Wohnungsbau unterbieten.