Hamburg. Zwei Männer halten sich in einer Bar auf. Als der eine geht, wird er vom anderen verfolgt und getötet. Jetzt beginnt der Prozess.

Es ist ein erschütternder Mordfall, der vom kommenden Donnerstag (22. September) an vor dem Landgericht Hamburg verhandelt wird: Wegen 250 Euro hat ein damals 46 Jahre alter Italiener offenbar einen 17 Jahre älteren Portugiesen vor dem Michel getötet.

Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hatten sich die beiden Männer in der Nacht zum 28. März in einer Bar in der Neustadt aufgehalten. Dort soll der mittellose R. erfahren haben, dass sein späteres Opfer G. eine größere Summe Bargeld bei sich hatte.

Mord am Michel: Tatverdächtiger soll 250 Euro geraubt haben

Als der 63-Jährige das Lokal verließ, folgte ihm R. in die Ditmar-Koel-Straße und den Hohlen Weg an der Michelwiese. Dort stürzte sich der Italiener auf das Opfer und stach ihm mit einem Messer so wuchtig in den Hals, dass es kurz darauf verstarb. Dann raubte er das Portemonnaie mit 250 Euro Bargeld und flüchtete.

Ein Passant entdeckte die Leiche am frühen Morgen. R. hatte sich inzwischen in seine Wohnung im Portugiesenviertel begeben, um sich umzuziehen. Dann war er in das Lokal zurückgekehrt, um mit dem geraubten Geld seine Schulden zu begleichen.

Der Italiener konnte knapp 24 Stunden nach der grausamen Bluttat in einem Hotel in St. Georg aufgespürt und festgenommen werden. In seiner Wohnung sollen umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden sein. Jetzt muss er sich der inzwischen 47-Jährige wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge vor dem Schwurgericht verantworten.