Hamburg. Neben dem „Boulevard der Nachbarschaften“ soll es auch mehr als 800 Wohnungen in dem Gebiet geben. Siegerentwurf steht fest.

Es soll eine neue Lebensader für das Wilhelmsburger Bahnhofs- und Korallusviertel werden – mit neuen Wohnungen, Treffpunkten, Läden und öffentlichen Plätzen, die beide Quartiere miteinander verbinden. Und nun steht auch fest, wie diese in Zukunft aussehen soll. Bereits im Dezember hat eine Jury aus Fachleuten, Politikern und Bewohnerinnen und Bewohnern entschieden, welche der vielen Ideen in den kommenden Jahren umgesetzt werden, wie das Bezirksamt Hamburg-Mitte am Mittwoch mitteilte.

Das Rennen hat der Entwurf von Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus aus Berlin zusammen mit Treibhaus Landschaftsarchitektur aus Hamburg gemacht, der einen "Boulevard der Nachbarschaften“ zwischen Bahnhofs- und Korallusviertel vorsieht. „Das Berliner Büro hat die Entwicklungschancen für das Korallus- und Bahnhofsviertel im Wilhelmsburger Osten klug und anschaulich herausgearbeitet", lobte Ralf Neubauer, Bezirksamtsleiter Hamburg-Mitte. "Mit diesem Konzept können nun die Weichen für neue Wohnungen, für dringend benötigte Spielplätze, für Autos in Quartiersgaragen statt auf Fußwegen und viele weitere wichtige Projekte gestellt werden."

Wohnen Hamburg: Korallusviertel – 830 Wohnungen geplant

Neubauer freut sich, dass die Ideen nun im Rahmen der RISE-Gebietsentwicklung umgesetzt werden und das Quartier gemeinsam mit den Akteuren vor Ort neu belebt wird. Michael Mathe, Amtsleiter der Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirk Hamburg-Mitte, hob hervor, dass der Entwurf sensibel mit den bestehenden Quartiersstrukturen und ihren Nachbarschaften umgehe und "an den richtigen Stellen wichtige Impulse durch attraktive Neubauten" setze.

Neben den bereits geplanten rund 430 Wohnungen im neuen Korallusviertel sollen zudem 400 weitere Wohnungen im Gebiet entstehen, kündigte das Bezirksamt an. Die bereits begonnene Sanierung der Häuser, Wohnungen und Freiflächen werde fortgesetzt. "Hier entsteht etwas Großartiges: Mehr Platz für das Leben der Menschen sowie Möglichkeiten, damit sich Gewerbe ansiedeln kann, alles unter Berücksichtigung der Hamburger Klimaziele", sagte Anne Werner vom Immobilienkonzern Vonovia.

Korallusviertel: Gestaltung von Freiflächen eine der ersten Maßnahmen

Auch die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner wurden demnach von Anfang an mit einbezogen und berücksichtigt. „Es ist toll, dass Bürgerinnen und Bürger des Quartiers durch verschiedenste Beteiligungsmöglichkeiten an dem Werkstattverfahren teilhaben konnten", sagte Tugce Petek Kilictas, Bewohnerin und Mitglied der Jury. "Besonders liegen mir Sozialprojekte wie der Nachbarschaftsgarten und die Entwirrung der derzeitig problematischen Verkehrslage am Herzen.“

Zusammen mit den Architekten und Landschaftsplanern wird der Siegerentwurf nun mit dem Bezirksamt weiter ausgearbeitet und in ein Gesamtkonzept aufgenommen – dem sogenannten Integrierten Entwicklungskonzept. In diesem soll auch festgelegt werden, wann welche Maßnahme gebaut und wie sie konkret finanziert werden soll.

Das Bezirksamt kündigte an, dass mit den ersten Maßnahmen, wie der Gestaltung von Freiflächen im Korallusviertel, "so schnell wie möglich" begonnen werden soll. Geplant ist zudem, dass der Siegerentwurf im Stadtteilbüro des Bezirksamtes Hamburg-Mitte (Thielenstraße 11) ausgestellt wird, sobald es die Situation in der Corona-Pandemie wieder zulässt.