Hamburg. Positiver Test auf das Coronavirus sorgt für drastische Maßnahme in einer Unterkunft. Zweite Schlafstätte bleibt geöffnet.

Das Virus ist bei den besonders Schutzbedürftigen angekommen, die auf Hamburgs Straßen leben. Auch unter den Obdachlosen der Stadt gibt es einen ersten bestätigten Fall einer Erkrankung mit dem neuartigen Coronavirus. Da die positiv getestete Person sich in der Unterkunft des Winternotprogrammes in Hammerbrook (Friesenstraße) aufgehalten hat, werden dort 300 Obdachlose in den nächsten 14 Tagen rund um die Uhr betreut und häuslich isoliert.

Wie der Sprecher der Hamburger Sozialbehörde, Martin Helfrich, dem Abendblatt sagte, bleibe der zweite Standort des Winternotprogrammes an der Kollaustraße in Lokstedt im regulären Betrieb. Dort ist Platz für 250 Menschen. Zurzeit seien dort rund 100 bis 150 Obdachlose in der Nacht. An der Friesenstraße ist theoretisch genügend Platz für 400 Bewohner.

Coronavirus: 300 Obdachlose rund um die Uhr betreut

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Bislang wurden die Obdachlosen morgens zum Verlassen der Unterkunft aufgefordert. An der Friesenstraße werden sie laut Sozialbehörde mit Lebensmitteln versorgt.

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Wie die Sozialbehörde mitteilte, sichere der Betreiber „Fördern & Wohnen“ die Versorgung: „Durch die Maßnahme können die bestmöglichste Versorgung der besonders schutzbedürftigen und vulnerablen Personen sichergestellt und die jeweils medizinisch gebotenen Vorkehrungen getroffen werden. Personen mit Symptomen werden dem üblichen Verfahren gemäß getestet und innerhalb der Einrichtung isoliert untergebracht.“ Eine medizinische Behandlung werde im Bedarfsfalle „unverzüglich eingeleitet“.

Die Behörde weist darauf hin, dass die Maßnahmen präventiv gelten, also vorbeugend. Die Unterkunft Friesenstraße ist für den Publikumsverkehr geschlossen.