Hamburg. Viele Vereine und Studios bieten in Hamburg keine Kurse mehr an – andere begrenzen die Teilnehmerzahl drastisch. Ein Überblick.
Wer in diesen Tagen den Gang in eines der sonst so überfüllten Hamburger Fitnessstudios wagt, dem fällt schnell die Leere vor Ort auf. Viele Hobbysportler folgen der Aufforderung von Kanzlerin Angela Merkel, weitgehend auf soziale Kontakte und Aktivitäten zu verzichten, um die Ausbreitung des Coronavirus' zu verlangsamen. Für die wenigen, die weiterhin im Gym trainieren wollen, gibt es jedoch einige Einschränkungen.
In nahezu allen noch geöffneten Studios stehen zusätzliche sogenannte Desinfektionsspender zur Verfügung. Die Fitnesskette McFit teilte seinen Mitgliedern am Sonnabend mit, "schweren Herzens" ab Montag sämtliche Kurs- und Workoutangebote zu streichen. Mit dieser Maßnahme wolle das Unternehmen seine Mitglieder schützen und bittet diese zudem, im Studio Abstand zueinanderzuhalten.
Als Alternative bietet McFit den Abonnenten einen kostenlosen Zugang zu Online-Kursen an, die jederzeit von zu Hause aus aufgerufen und durchgeführt werden können.
Fitness First: Trainer wollen keine Kurse geben
Vorerst ausgesetzt hat auch Fitness First seine Kurse. Wie das Abendblatt erfuhr, ist es aktuell von der Bereitschaft der Trainer abhängig, ob und wann es in Zeiten des Coronavirus' wieder Angebote gibt. In der kommenden Wochen soll eine einheitliche und sehr wahrscheinlich auch länger andauernde Regelung getroffen werden.
Eine solche Regelung steht auch bei Sportspaß Hamburg noch bevor. Am Wochenende hat das gewohnte Kursangebot noch Bestand. Am Montag soll dann entschieden werden, wie es weitergeht. Die Tendenz, dass auch Sportspaß in seinen sieben Fitnessstudios keine Gruppenworkouts mehr anbietet, dürfte wohl niemanden mehr überraschen.
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Coronavirus: Die Maßnahmen der Kaifu Lodge
Einen anderen Weg schlägt die Kaifu Lodge ein. Hier wurde die Teilnehmerzahl von 100 auf 26 abgezählten Personen begrenzt, um die von der Gesundheitsbehörde empfohlene Abstandsregelung einzuhalten. Zudem hängen im Fitnessstudio Plakate mit Informationen zum rücksichtsvollen Umgang mit der Pandemie.
Um das Risiko einer Infektion mit dem Coronavirus zu minimieren, hat die Kaifu Lodge jedes zweite Gerät gesperrt. Dadurch soll es auch nicht zufällig zu Körperkontakt unter den Mitgliedern kommen.
- Das war der Stand von Sonnabend. Lesen Sie auch: Alle Fitnessstudios müssen schließen.
Meridian Spa: Keine Kurse, aber Sauna
Auch Meridian Spa hat die Teilnehmerzahl seiner Sportkurse als Vorsichtsmaßnahme reduziert. Das Fitness-Unternehmen kündigte zudem auf seiner Webseite an, dass es vereinzelt zu Kursausfällen kommen kann. Außerdem werden die Dampfbäder bis auf Weiteres geschlossen.
Die Pools und Saunen bleiben dagegen geöffnet. "Das Coronavirus kann nach derzeitigem Wissensstand auch wegen der desinfizierenden Wirkung der Chlorung nicht durch Badewasser übertragen werden", teilte Meridian Spa als Begründung für die weiterhin zur Verfügung stehenden Schwimmbäder mit. Nutzer der Saunen werden darum gebeten, eine Handtuchbreite Abstand zum Sitznachbarn einzuhalten.
ETV und Sportanlage in Hamburg schließen komplett
Weitaus drastischer geht der Eimsbütteler Turnverband (ETV) vor. Hamburgs nach aktiven Mitglieder größter Sportverein stellt für zwei Wochen den Sportbetrieb komplett ein. Der Verein reagiert damit auf eine Empfehlung des Senats und des Hamburger Sportbundes (HSB) und ist damit nicht allein.
Der Verein Aktive Freizeit e.V. (VAF) in Bahrenfeld stellt ebenfalls seinen gesamten Sport- und Trainingsbetrieb vorerst bis zum 31. März ein. "Wir nehmen unsere gesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung ernst und wollen mit dieser Maßnahme unseren Teil dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen", teilt der Verein aktuell auf seiner Webseite mit. "Die Gesundheit unserer Mitglieder, Gäste und unseres Mitarbeiterteams steht für uns an erster Stelle."
Damit bleiben das Fitnessstudio, Sauna und Solarium, das Schwimmbad sowie die Freizeitsportanlage des VAF vorerst geschlossen. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Anbieter in den nächsten Tagen nachziehen.
Coronavirus – die Risikogebiete:
- Italien
- Iran
- In China: Provinz Hubei (inkl. Stadt Wuhan)
- In Südkorea: Provinz Gyeongsangbuk-do (Nord-Gyeongsang)
- In Frankreich: Region Grand Est (diese Region enthält Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne)
- In Österreich: Bundesland Tirol
- In Spanien: Madrid
- Deutschland: Landkreis Heinsberg (NRW)