Hamburg. Lange wurde an der Sanierung der einsturzgefährdeten Glasarkaden geplant. Aber auch die Bauarbeiten werden sich hinziehen.

Die Glasarkaden am Hamburger Rathausmarkt sollen bald wieder in neuem Glanz erstrahlen. Die Sanierungsarbeiten an den markanten grünen Pavillons werden noch in diesem Herbst aufgenommen. Einen entsprechenden Bericht des Radiosenders NDR 90,3 bestätigte Lars Vieten, Sprecher der städtischen Immobilienmanagement-Gesellschaft Sprinkenhof, dem Abendblatt.

Vor gut zwei Jahren wurde die einsturzgefährdete Konstruktion provisorisch durch Netze gesichert. Damals brachte die Politik eine komplette Neugestaltung des Rathausmarktes ins Spiel. Sie sah auch vor, den Busverkehr von Hamburgs zentralem Platz zu verbannen – und die Pavillons abzureißen. Stattdessen sollten hier höherwertige außengastronomische Angebote geschaffen werden. Auch die Tourismuszentrale sollte hier ihren Platz finden.

Zu dem ganz großen architektonischen Wurf kommt es allerdings vorerst nicht. Stattdessen beschloss die Bürgerschaft im vergangenen Herbst, die beiden denkmalgeschützten Stahl- und Glasdachkonstruktionen aus dem Jahr 1982 instandzusetzen.

Sanierung der Pavillons könnte ein Jahr dauern

Inzwischen sind die vorbereitenden Maßnahmen der Sanierung abgeschlossen. So mussten die Maßnahmen auch mit dem Denkmalschutz und dem Urheber der Glasarkaden abgestimmt werden. "Wir haben jetzt ein Unternehmen gefunden, das die Teile individuell herstellt", sagte Vieten. Kosten: 3,2 Millionen Euro. Noch im Herbst sollen die Arbeiten beginnen – der genaue Termin steht noch nicht fest.

Offen ist auch, wann der Rathausmarkt sein altes Erscheinungsbild zurückerhält. Mit Rücksicht auf Veranstaltungen wie den Weihnachtsmarkt erfolgt die Sanierung in einzelnen Abschnitten und wird immer wieder unterbrochen. Vieten: "Wir können hier keine große Baustelle einrichten." Auch der Betrieb der Imbissbuden, Souvenirshops und Kioske in den Pavillons soll wie gewohnt weitergehen.

Die Glasarkaden gelten wie das Hanse-Viertel als frühes Beispiel postmoderner Stadtarchitektur in Hamburg. Die beiden Konstruktionen überspannen eine Grundfläche von jeweils 12 mal 42 Meter und enthalten insgesamt 1520 Quadratmeter Drahtglas.