Hamburg. Am Sonnabend wird das Areal für Besucher eröffnet. Es ist Teil des geplanten Grünzugs zwischen Außenalster und Entenwerder.

Aus Grau wird Grün: Der ehemalige Recyclinghof am Bullerdeich in Hammerbrook wird derzeit zu einem Park umgestaltet. Wo noch vor sechs Jahren Berge von Sperrmüll und Grünabfällen sowie Container mit Elektroschrott standen, sollen Menschen nun Erholung im Grünen finden und Kinder spielen. Seit Mai dieses Jahres laufen die Planung und erste Arbeiten auf Hochtouren. Am Sonnabend, 20. Juli, soll der dann noch nicht ganz fertige Park feierlich eröffnet werden.

"Bislang haben wir an einigen Stellen den Asphalt aufgebrochen und es sind dort Hochbeete entstanden", sagt Christine Grosche von der "Arge Hallo: Park". Die Arbeitsgemeinschaft soll im Auftrag der Behörde für Umwelt und Energie ein Nutzungskonzept entwickeln. "Dafür haben wir zunächst die sozialen Strukturen erforscht", sagt Grosche. Anschließend seien mit Anwohnern erste Ideen entwickelt worden. "Uns war dabei wichtig, sowohl über Visionen als auch Ängste zu sprechen", sagt Grosche.

Zugang zum Wasser ist entstanden

Damit das Areal auch mehr Park-Charakter bekommt, ist eine alte Halle abgerissen worden. "So haben wir einen freien Blick auf die Bille und einen Zugang zum Wasser geschaffen." Andere Gebäude sollen hingegen erhalten bleiben. "Es muss nicht alles abgerissen werden, wir gucken, was da ist und wie es genutzt werden könnte", sagt Grosche.

Von den 12.000 Quadratmetern, die das Areal des Recyclinghofs umfasst, werden etwa 3500 Quadratmeter für das neue Projekt genutzt. Ein anderer Teil des Geländes stehe zur Zeit für die Baustelle rund um die nahegelegene Bahnbrückensanierung zur Verfügung. Der Betrieb des Recyclinghofes wurde bereits 2009 eingestellt. Zwischenzeitlich kamen in einem Gebäude auf der Fläche minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge unter, so die Pressestelle der Umweltbehörde.

Bisher investierte der Bezirk Hamburg-Mitte in die Teilfreimachung des ehemaligen Recyclinghofes etwa 50.000 Euro. Damit wurde der Boden getestet und Untersuchungen zum Artenschutz und bezüglich Schadstoffen an und in den Gebäuden durchgeführt. Außerdem finanzierte der Bezirk mit dem Betrag die ersten Abbrucharbeiten.

Weitere Ideen sind Wassertaxis und Workshops

In dieser Halle lagerte vor einigen Jahren vermutlich noch Müll.
In dieser Halle lagerte vor einigen Jahren vermutlich noch Müll. © Laura Léglise

Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) bezeichnet das Projekt "Alster-Bille-Elbe Parks" als ein "spannendes Experiment". Denn zunächst sollen mögliche Nutzungen noch getestet und ausprobiert werden. Eine Idee wären beispielsweise Märkte. "Auch öffentliche Veranstaltungen, gemeinschaftliches Gärtnern oder Workshops für Kinder, wie der Bau eines Insektenhotels, sind denkbar", sagt Christine Grosche, die sich auch Wassertaxis bis nach Entenwerder vorstellen kann. In Zukunft wäre sogar auch eine Brücke über die Bille möglich.

Der ehemalige Recyclinghof ist ein Teil des geplanten Alster-Bille-Elbe-Grünzugs. Dieser erstreckt sich von der Außenalster bis zum Elbpark Entenwerder und soll Spaziergängern und Radfahrern die Möglichkeit bieten, die Strecke im Grünen zurückzulegen. Umweltsenator Kerstan sagt: Unser Ziel ist es, dass Hamburg noch grüner wird und von diesem Grün viele Hamburgerinnen und Hamburger profitieren. Deswegen ist es uns ein Anliegen, im urban und industriell geprägten Teil zwischen Alster und Elbe Grünflächen zu schaffen, die gleichzeitig Erlebnisorte sind."

Grünzug verläuft durch vier Stadtteile

Die ersten Abschnitte des Alster-Bille-Elbe-Grünzugs sind bereist in den vergangenen Jahren entstanden. Dazu gehören der Elbpark Entenwerder, der Lohmühlen-Grünzug in St. Georg und Bereiche am Hochwasserbassin in Hammerbrook. Wann genau die Grünachse, die durch St. Georg, Borgfelde, Hammerbrook und Rothenburgsort verläuft, fertig ist, ist noch unklar. Die Umweltbehörde spricht von einer langfristigen Planung, die im Senat noch nicht beschlossen ist. Auch ein konkreter Zeitpunkt für den finalen Abschluss des Projektes sei wegen der andauernden Abstimmung im Senat noch nicht festgelegt worden.

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Als "große Unterbrechung" auf dem Alster-Bille-Elbe-Grünzug bezeichnet Christine Grosche das Berliner Tor. "Viele wüssten dort nicht, wie sie weiter entweder zur Außenalster oder nach Entenwerder kommen." Bevor dieser Abschnitt umgestaltet wird, dürfte noch einige Zeit vergehen. Bis dahin soll eine bessere Beschilderung, die noch in Planung ist, die Menschen auf den richtigen Weg führen.

Das Eröffnungsfest auf und um den ehemaligen Recyclinghof (Bullerdeich 6) beginnt um 15 Uhr und ist bis 22 Uhr geplant. Neben Theateraufführungen, einem Kräuter-Spaziergang und einer Ausstellung sind auch ein Picknick und weitere Dinge geplant. Hier geht es zum Programm.