Hamburg. Der Bezirksamtsleiter klinkt sich in die Diskussion über den möglichen Wohnungsbau auf dem Messegelände ein.
Wohnungsbau auf dem Messegelände? Über diese Diskussion hatte das Abendblatt am Montag ausführlich berichtet. Die Linke-Stadtentwicklungsexpertin Heike Sudmann hatte sogar eine Verlagerung an einen anderen Standort ins Spiel gebracht, um ein Quartier mit „dauerhaft günstigen Wohnungen“, zu realisieren. Eine Verlagerung steht für SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf zwar nicht zur Debatte, aber er hatte gesagt: „Dieses Areal ist ein echtes Juwel. Und sollte sich herausstellen, dass dort wegen zu geringer Nachfrage gewisse Flächen nicht mehr gebraucht werden, muss man über eine Neuordnung nachdenken.“ Dabei nannte er auch den Wohnungsbau als Option.
Mit Interesse verfolgt Falko Droßmann (SPD), Bezirksamtsleiter in Mitte, die Diskussion: „Wir haben in Hamburg eine starke Messe, und der zentrale Standort ist für Messebesucher hoch attraktiv. Aber natürlich wäre dieses rund 17 Hektar große Gelände rein perspektivisch gesehen auch für Wohnungen ausgesprochen gut geeignet. Hier könnte ein citynahes, bezahlbares Quartier für Tausende Menschen realisiert werden, direkt angrenzend an Planten un Blomen“, sagte Droßmann dem Abendblatt. Auf jeden Fall sei es aus Sicht der Stadtentwicklung spannend, darüber zu diskutieren, wie innerstädtische Gewerbeflächen an geeigneter Stelle zu Wohnraum umgewidmet werden könnten, ohne dass es Einbußen für den Messe- oder Wirtschaftsstandort Hamburg gebe.
"Messegelände bietet großes Potenzial"
Frank Stolz, Geschäftsleiter Neubau beim Immobiliendienstleister Grossmann & Berger, sagte: „Betrachtet man allein die zentrale Lage und enorme Größe des Messegeländes, so bietet es natürlich großes Potenzial für alle Wohnformen. Auf dem rund 170.000 Quadratmeter großen Gelände könnten unserer Einschätzung nach rund 3.500 neue Wohneinheiten entstehen, im Mix aus geförderten Wohnungen, Mietwohnungen und Eigentumswohnungen.“