Hamburg. Durch die Dacharbeiten sickert offenbar Wasser in den noch grauen Klotz an der Feldstraße. Kulturpolitiker spricht von Skandal.

Angesichts baulicher Probleme bei der geplanten Begrünung des Medienbunkers an der Feldstraße hat die Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft ihre Forderung nach einem Stopp des Projekts erneuert. "Was dort passiert, ist nicht nur ein städtebaulicher, sondern auch ein kulturpolitischer Skandal", sagte der kulturpolitische Sprecher Norbert Hackbusch. Seine Fraktion habe davor gewarnt, das "wahnwitzige Bauprojekt" zu genehmigen. "Jetzt fordern wir erneut, dass es gestoppt wird."

Auf dem Dach des ehemaligen NS-Flakbunkers sollen eine Sporthalle, Hotelzimmer sowie eine Weltkriegsgedenkstätte entstehen. Bekrönt werden soll der fünfstöckige Aufbau von einem öffentlichen Park in fast 60 Meter Höhe. Das Projekt gilt als eines der ambitioniertesten der Stadt.

Regenwasser sickert ins Innere des Bunkers

Doch offenbar ist es mit Beginn der Bauarbeiten auf dem Dach zu Problemen gekommen. Wie "Die Zeit" berichtet, sickert Regenwasser durch Decken und Wände, weil die isolierenden Dachpappen entfernt wurden. Betroffen sei unter anderen der Musikclub Uebel & Gefährlich. Dem Club Terrace Hill, der von Partyveranstaltern und Firmen gebucht werden kann, sei zugunsten des Projekts eine 60 Quadratmeter große Fläche auf dem jetzigen Bunkerdach entzogen worden.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Facebook, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Der Club habe sich deshalb von allen vier fest angestellten Mitarbeitern trennen müssen. Auch seien Tonstudios im Innern des noch gänzlich grauen Klotzes wegen des Baulärms nicht nutzbar.

"Die Gefährdung von Betrieben wie Uebel & Gefährlich, diversen Tonstudios oder des Internet-Radios ByteFM und die Kündigung des Terrace Hill sind ein Schlag ins Gesicht der Hamburger Kulturlandschaft", sagte Hackbusch und folgerte: "Das Projekt kann so nicht umgesetzt werden." Er kündigte eine Kleine Anfrage an den rot-grünen Senat an.