Hamburg. Geplante Erweiterung der Hochschule in Planten un Blomen beschäftigt Bezirksversammlung. Alternativer Standort soll geprüft werden.

Die geplante Erweiterung der Bucerius Law School im Bereich der Marseiller Straße beschäftigt jetzt auch die Bezirksversammlung Mitte. Die Abgeordneten haben einen umfassenden Antrag beschlossen, in dem „Eckwerte für den geplanten Architektenwettbewerb“ festgelegt wurden. Der Wettbewerb soll im Spätherbst beginnen. Das Bezirksamt Mitte wurde aufgefordert, sicher zu stellen, ob die „skizzierten 8000 Quadratmeter erforderlich sind oder der Bau auch reduziert werden kann.“

Weiter heißt es in dem Antrag: „Insbesondere ist darauf zu achten, dass Abstand und Lage des Neubaus möglichst nicht zu einer Verschattung oder Belichtungsproblemen für die Schaugewächshäuser führen werden.“

Politische Hürden dürften Gründer der Hochschule verstimmen

Wie berichtet, ist der geplante Standort für das Erweiterungsgebäude das jetzige Kindergartengelände gegenüber den unter Denkmalschutz stehenden Schaugewächshäusern und ein angrenzendes Grundstück an der Marseiller Straße. Daran hatte es aus Reihen der SPD Kritik gegeben: „Das neue bis zu achtgeschossige Gebäude darf nicht gegenüber der Schaugewächshäuser errichtet werden, denn dadurch würde es eine Verschattung geben – und das würde das Ende für die Schaugewächshäuser bedeuten“, sagte die Bürgerschaftsabgeordnete Anne Krischok, die auch Vorsitzende der Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens Hamburg ist. Die Bezirksversammlung fordert deshalb in ihrem Antrag auch einen alternativen Standort zu definieren, „hier sollte die Fläche zwischen Jungiusstraße und dem Untersuchungsgefängnis in Betracht gezogen werden“. Das Grundstück liegt gegenüber der Bucerius Law School.

Mittes Grünen-Fraktionschef Michael Osterburg sagte: „Mit dem Antrag machen wir deutlich, dass die Stelle und die Baumasse nicht optimal sind und der Standort an der Jungiusstraße besser geeignet wäre.“ Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) sagte: „Allen Beteiligten ist klar, dass die Schaugewächshäuser wie auch der gesamte Park unter Denkmalschutz stehen und sich hoher Beliebtheit erfreuen. Dieses muss bei allen weiteren Überlegungen und Planungen beachtet werden.“ Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) kündigte an: „Bei diesem Bauvorhaben müssen die Belange aller Beteiligten berücksichtigt werden.“

Die Hürden der Politik dürften die „Zeit“-Stiftung, die Trägerin und Gründerin der privaten Hochschule ist, verstimmen. Die Stadt hatte zugesagt, dass ein Erweiterungsbau möglich ist und dafür eine Fläche an der Marseiller Straße zur Verfügung gestellt wird.