Hamburg. Seit Jahren campen Obdachlose neben der Brücke am Alsterufer. Bezirk Mitte spricht von zu vielen Beschwerden.
Das Obdachlosencamp neben der Kennedybrücke ist am Montag geräumt worden. Etwa zehn Zelte, die in den Grünanlagen zwischen der Kennedy- und der Lombardsbrücke aufgeschlagen waren, wurden am Vormittag auf Anordnung des Bezirksamtes Mitte entfernt.
Die Grünflächen an der Brücke sind seit Jahren ein Rückzugsort für Obdachlose, die dort ihre Zelte aufschlagen. Unter der Kennedybrücke duldet der Bezirk die Schlafplätze. Sie gelten als ordentlich und aufgeräumt. Allerdings werden immer wieder Obdachlose auf den umliegenden Flächen zwischen Binnen- und Außenalster aufgefordert, umzuziehen. In Grünanlagen sei das Zelten grundsätzlich verboten, teilte Bezirksamtssprecherin Sorina Weiland auf Abendblatt-Nachfrage mit.
Bezirk Mitte: Zu viele Beschwerden
Der Bezirk habe die Räumung nun angeordnet, da es vermehrt Beschwerden von Passanten gegeben habe, so Weiland weiter. "Einige weibliche Angestellte umliegender Firmen fühlten sich auf dem Weg zur Arbeit nicht wohl." Daraufhin seien die Bewohner der gut zehn Zelte bereits vor einigen Tagen aufgefordert worden, innerhalb einer Frist die Zelte abzubauen.
Am Montag rückten nun Mitarbeiter des Bezirksamtes, mehrere Polizisten und die Stadtreinigung an und forderten die Campbewohner zur Räumung auf. Die Männer und Frauen bauten ihre Zelte daraufhin ab. Einige Zelte, deren Bewohner nicht vor Ort waren, stellte die Polizei sicher. Etwa vier Zelte wurden von der Stadtreinigung entsorgt.